Nexi: Stationärer Handel gewinnt wieder an Bedeutung – Omnichannel im Aufwind
Wallisellen – Bei knapp der Hälfte der Händler war der Onlineumsatz 2022 rückläufig, bei 25 % um mehr als 5 % im Jahresvergleich. Bei kleinen Onlineshops mit weniger als CHF 500’000.- Umsatz ging er häufiger zurück als bei grossen mit über CHF 25 Mio. Umsatz. 57 % vertreiben ihre Produkte und Dienstleistungen auch über stationäre Ladengeschäfte und stufen diese als umsatzrelevant ein. Im Vergleich zu den Corona-Jahren hat die Bedeutung der stationären Verkaufsflächen wieder leicht zugenommen und Omnichannel hat sich für den Einzelhandel zum bedeutenden strategischen Vertriebskonzept entwickelt.
Für 78 % der befragten Händler ist die wachsende Konkurrenz und der Preisdruck eine mittlere bis grosse Herausforderung. Das zeigt eine Studie des E-Commerce Labs am Institut für Marketing Management der ZHAW in Kooperation mit Nexi Schweiz und weiteren Unternehmen und Organisationen. An der repräsentativen Onlinebefragung 2023 haben rund 600 Onlineshops teilgenommen, davon 440 aus der Schweiz.
Der Corona-Boom im E-Commerce ist für viele Onlinehändler vorbei, insbesondere kleine Händler konnten 2022 mit ihren Umsätzen nicht an die steilen Wachstumskurven der Pandemiejahre anknüpfen und waren überproportional häufig mit rückläufigen Absätzen konfrontiert. Bei einem Viertel der befragten Händler ging der Onlineumsatz um mehr als 5 % zurück, damit deutlicher als der Gesamtmarkt (-2,4 %). Bei 16 % war er zwischen 1 % und 4,9 % rückläufig und bei jedem zehnten Händler blieb der Umsatz um plus/minus ein Prozent gleich. Zu den Gewinnern zählen vor allem die grossen Onlineshops, 35 % von ihnen konnten online zwischen 5 % und 29,9 % zulegen, bei den kleinen ist das 13 % gelungen.
Zunehmende Vertriebskanäle erhöhen die Komplexität für den Handel
«Die Verschiebung vom stationären Handel zum E-Commerce hat sich deutlich abgeflacht», so Marianne Bregenzer, Country General Manager von Nexi Schweiz. «57 % der Onlinehändler vertreiben ihre Angebote über stationäre Ladengeschäfte und stufen diese als umsatzrelevant ein.»
Darüber hinaus nimmt die Zahl der Vertriebskanäle laufend zu. 60 % nutzen für den Vertrieb neben ihrem eigenen Shop auch digitale Markplätze, drei Viertel Social Media. Zum Befragungszeitpunkt haben 9 % Social Commerce als sehr relevanten Absatzkanal eingestuft, 21 % halten ihn für eher relevant mit zunehmender Bedeutung. Native Apps mit Bestellfunktion werden von 27 % vorwiegend grossen Onlinehändlern angeboten, wobei sie lediglich für 9 % umsatzrelevant bis eher relevant sind. «Der steigenden Anzahl an Absatzkanälen stehen ein begrenztes Marketingbudget und IT-bezogene Probleme gegenüber», so Bregenzer.
«Während der Pandemie hatten Händler mit Lieferschwierigkeiten und der Logistik zu kämpfen, heute beschäftigt sie zunehmend Themen wie Shopsysteme oder Server- und Schnittstellenprobleme». Hier setzt Nexi mit ihren Omnichannel-Lösungen an. «Wir können alle Online- und Offlineverkaufspunkte in einen digitalen Zahlungsprozess einbinden und Händlern datenbasiert die Umsätze pro Verkaufskanal visualisieren», erläutert Bregenzer. «Das beschleunigt für Konsumentinnen und Konsumenten das Bezahlen und vereinfacht die vor- und nachgelagerten Prozesse für den Händler.»
Bereits 65 % der Händler bieten «Click and Collect»
Bei fast jedem zweiten Omnichannel-Händler kann man im Onlineshop bestellen und anschliessend bei der Abholung im Ladengeschäft oder beim Pick-up bezahlen. Bei 66 % der Händler können Kundinnen und Kunden im Ladengeschäft klären, ob das Produkt im Onlineshop verfügbar ist und bei 53 % online, ob es im stationären Geschäft zur Verfügung steht. Die Rückgabe online bestellter Produkte in den Läden wird von 46 % angeboten. «Wer sein Produkt online zum Beispiel mit Kreditkarte bezahlt, möchte bei einer Rückgabe im Ladengeschäft kein Bargeld erhalten, sondern eine Gutschrift auf sein Kartenkonto», so Bregenzer. Nexi unterstützt Bedürfnisse wie diese mit integrierten, digitalen und einfachen Bezahl- und Rückerstattungsprozessen.
Steigender Wettbewerb und Preisdruck setzen dem Handel zu
Für 78 % der befragten Händler ist die wachsende Konkurrenz und der Preisdruck eine mittlere bis grosse Herausforderung. 33 % fühlen sich gefordert durch die steigenden Marketingkosten und das eigene begrenzte Marketingbudget. Vieles lässt darauf schliessen, dass Händler 2024 ihre Omnichannel-Konzepte trotz dem Kostendruck weiter ausbauen und mit zunehmender Kompetenz erfolgreich umsetzen werden. Nicht zuletzt, um ihren Kundinnen und Kunden ein Gesamterlebnis zu bieten, mit dem sie internationale Pure-Online-Player auf Distanz halten können.
Marktvorsprung durch Mehrkanalstrategie – auch für Kleinunternehmen
Bei den Omnichannel-Bezahllösungen besteht hingegen noch Nachholbedarf. Das hat verschiedene Ursachen: Über die Hälfte der analysierten Onlineshops sind mit weniger als einer Million Franken Umsatz klein und beschäftigen weniger als vier Mitarbeitende. Sie repräsentieren die vielen innovativen Entrepreneure, die gerade für die Schweiz sehr typisch sind und behaupten sich mit Nischenangeboten. Für 24 % der befragten Händler ist die Omnichannel-Nachfrage demnach heute auch noch zu gering, 24 % nutzen die Payment-Lösung des Shopsystems und 17 % nennen fehlende Schnittstellen, z.B. in Kassen- und Onlineshop-Systemen. Hier setzt Nexi zusammen mit ihrem Partner Computop an. «Wir werden in diesem Jahr neue Omnichannel-Bezahllösungen einführen, die den grossen und kleinen Händlern einen deutlichen Effizienzvorsprung bringen und das Gesamterlebnis für ihre Kundinnen und Kundinnen nochmals deutlich steigern werden», umschreibt Bregenzer die Nexi-Strategie für 2024. (Nexi/mc)