Richard Laube, CEO Nobel Biocare. (Foto: Nobel Biocare)
Glattbrugg – Der Dentalimplantat-Hersteller Nobel Biocare ist bereinigt um Wechselkurseinflüsse im zweiten Quartal 2013 erstmals seit zwei Jahren wieder gewachsen. In der Marktregion EMEA wurde gar erstmals seit sechs Jahren wieder ein Wachstum verzeichnet und der wichtige japanische Markt hat sich auf tieferem Niveau stabilisiert. Das Umfeld wird zwar weiterhin als schwierig bezeichnet, die Guidance für 2013 sowie für die kommenden drei bis fünf Jahre wird aber bestätigt.
Im zweiten Quartal 2013 sank der Umsatz zwar gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode um 0,8% auf 147,8 Mio EUR. Zu konstanten Wechselkurse (kWk) wurde hingegen ein Wachstum von 2,3% erreicht. Der EBIT wird mit 12,1 Mio um gut 43% tiefer ausgewiesen, wobei darin Einmalkosten von 6,2 Mio für die Reorganisation in Göteborg enthalten sind. Der Reingewinn fiel entsprechend um fast 42% auf 8,0 Mio, teilt das Unternehmen am Donnerstag mit.
Umsatz sinkt um 2,4 %
In den ersten sechs Monaten verzeichnete Nobel Biocare einen Umsatzrückgang um 2,4% auf 289,4 Mio EUR; zu kWk resultierte hingegen eine Zuwachsrate um 0,2%. Der EBIT sank inkl. einmalige Aufwendungen um rund 26% auf 31,0 Mio. Allerdings habe die EBIT-Marge unter Ausklammerung der einmaligen Kosten 14,0% betragen und habe damit praktisch gehalten werden können im Vergleich zu den 14,2% in der Vorjahresperiode. Der Reingewinn sank um fast 22% auf 21,3 Mio.
Mit den vorgelegten Quartalszahlen hat Nobel Biocare die Prognosen der Analysten beim Umsatz und EBIT leicht übertroffen, beim Reingewinn erfolgte eine Punktlandung.
Turnaround in EMEA
Unter den einzelnen Marktregionen sei im Segment Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) im ersten Halbjahr nach fast sechs Jahren anhaltendem Rückgang erstmals wieder ein Wachstum verzeichnet worden, so die Mitteilung weiter. So stieg der Umsatz um 1,3% auf 122,9 Mio EUR bzw. um 1,5% zu kWk. Americas wuchs um 1,0% (+2,4% zu kWk) auf 114,5 Mio.
Rückgang in Japan verlangsamt
In der Region Asien/Pazifik sank der Umsatz im ersten Halbjahr um 16,1% (-6,5% zu kWk) auf 52,0 Mio EUR. Der Rückgang in Japan verlangsamte sich laut Mitteilung dank stabilen Tagesumsätzen und der Tatsache, dass die Auswirkungen der negativen Berichterstattung in den Medien nun ein Jahr zurückliegen. In den ersten sechs Monaten trug Japan nur rund die Hälfte zum regionalen Umsatz bei, während dieser Anteil im Vorjahr noch 60% betrug.
Unter den einzelnen Produkten nahm der Umsatz mit Implantatsystemen in den ersten sechs Monaten zu kWk um 3,2% zu. Dieser Bereich kam auf 85% des Konzernumsatzes. Bei den individualisierten Lösungen habe sich der Rückgang im zweiten Quartal (-1,9% zu kWk) verlangsamt, sei der Umsatz im ersten Halbjahr aber immer noch um 7,7% unter Vorjahr gelegen.
Investitionen rechnen sich
Angesichts der bisherigen Geschäftsentwicklung gibt sich das Management zuversichtlich. «Wir sehen deutliche Anzeichen, dass sich unsere Investitionen mit einer beschleunigten Umsatzentwicklung auszahlen», wird CEO Richard Laube in der Mitteilung zitiert. Die Produktgruppe Implantatsysteme sei im zweiten Quartal dank NobelActive, NobelActive 3.0 und der neuen NobelReplace-Linie im mittleren einstelligen Prozentbereich gewachsen.
«(…) Gleichzeitig nutzen wir die im Bereich Operations sowie in der Administration erzielten Effizienzgewinne für Investitionen (…)», so der CEO weiter. «Wir befinden uns auf dem richtigen Weg auch in einem schwierigen Marktumfeld nachhaltig Umsatzwachstum zu erzielen», ist das Fazit von Laube.
Guidance bestätigt
Für das Gesamtjahr 2013 sowie auf mittlere Sicht bekräftigt das Management die Guidance. Demnach wird weiterhin ein leichter Ausbau des Marktanteils angestrebt und soll 2013 ein bescheidenes Umsatzwachstum erzielt werden. Unter Ausklammerung einmaliger zusätzlicher Kosten wird eine Verbesserung der EBIT-Marge um 50 bis 100 Basispunkte bei konstanten Währungskursen erwartet.
Für die kommenden drei bis fünf Jahren geht das Management nach wie vor von einem Umsatzwachstum aus, das zumindest der Marktentwicklung entspricht, sowie von einer kontinuierlichen jährlichen Steigerung der EBIT-Marge um 50 bis 100 Basispunkte (zu kWk). (awp/mc/pg)