Nobel-Biocare-Hauptsitz in Zürich. (Bild: Nobel Biocare)
Zürich – Der Nobel-Biocare-Aktionär Oskar Ronner zieht seinen Antrag an die Generalversammlung der Gesellschaft zur Zuwahl seiner Person sowie seiner beiden Partner Cheryl Benini-Leland und Rolf Renz in den Verwaltungsrat zurück. Gleichzeitig lehnt er auch das Angebot des Nobel-Biocare-VR ab, zur Zuwahl in das Gremium vorgeschlagen zu werden, nicht aber seine beiden Partner.
Der VR habe die Zuwahl seiner beiden Kandidaten in das Aufsichtsgremium abgelehnt, trotz sehr positiver Beurteilung nach Gesprächen, und habe ihm eine Eingliederung und Mitarbeit im VR vorgeschlagen, teilt Ronner am Montag mit. Diese hätte es ihm aus seiner Sicht nicht ermöglicht, seine Erfahrung und sein Wissen wirkungsvoll einzubringen, heisst es weiter.
Der Nobel-Biocare-VR nehme Ronners Entscheidung zur Kenntnis, obwohl er als Mitglied im VR willkommen gewesen wäre, teilt der Dentalimplantat-Hersteller am Montag mit. Alle amtierenden VR-Mitglieder stünden an der GV vom 28. März 2013 zur Wiederwahl zur Verfügung, heisst es weiter. Neu zur Zuwahl vorgeschlagen werde Franz Maier, wie bereits Mitte Januar kommuniziert. Rolf Watter sei zur Wahl als VR-Präsident vorgesehen, heisst es weiter. Die Einladung zur Generalversammlung und die vollständige Traktandenliste werde Ende Februar veröffentlicht.
Unterschiedliche Ansichten
Ronner begründet in der Mitteilung vom Montag nochmals seine Beweggründe für die Anträge an die GV. Als engagierter Aktionär habe er nicht länger passiv mitansehen wollen, wie Nobel Biocare seit mittlerweile fünf Jahren einen als dramatisch zu bezeichnenden Abwärtstrend aller wesentlichen unternehmerischen Eckwerte – und als Konsequenz des Aktienkurses – zu verzeichnen habe. So hätten er und seine Partner «im konstruktiven Dialog mit den Führungsorganen direkt Einfluss und Verantwortung» übernehmen wollen.
In Gesprächen mit dem VR hat sich laut Ronner gezeigt, dass dieser davon ausgehe, die für einen nachhaltigen Turnaround notwendigen Massnahmen bereits eingeleitet zu haben in der Überzeugung, dass entsprechende Resultatverbesserungen schon im laufenden Geschäftsjahr sichtbar würden.
Eine Überprüfung der Strategie habe in der Sicht des VR nicht erste Priorität, so Ronner weiter. Dabei sei es aus seiner Perspektive zur Erreichung nachhaltig profitablen Wachstums erfolgsentscheidend und zeitkritisch, dass die Strategie auf die Wiedererlangung von Konkurrenzvorteilen überprüft und entsprechend angepasst werde. Als erstes müsse namentlich die Positionierungsfrage für Nobel Biocare (Premium-Segment vs. Value-Segment) gelöst werden.
Ronner bleibt in Nobel Biocare engagiert
Als langfristig orientierter und grösster Privat-Aktionär werde er aber weiterhin in Nobel Biocare engagiert bleiben und die Entwicklung der Gesellschaft «mit grösster Aufmerksamkeit» verfolgen, so die Mitteilung weiter. Er wünsche dem VR viel Erfolg und erwarte, dass das Gremium seine Versprechen in Bezug auf die sichtbare Resultatverbesserung bereits in diesem Geschäftsjahr sowie bezüglich der Beantwortung offener strategischer Fragen erfüllen könne, so der Aktionär weiter.
Die genaue Beteiligungshöhe Ronners liegt laut Angaben von Nobel Biocare Mitte Januar zwischen 0,1% (Recht auf Traktandierung von Anträgen zuhanden der GV) und 3,0% (meldepflichtige Schwelle). Ein Überschreiten der meldepflichtigen Schwelle wurde der SIX Swiss Exchange bisher nicht gemeldet. (awp/mc/ps)