Nobel Biocare schliesst 2012 mit besserem Schlussquartal ab

Nobel Biocare schliesst 2012 mit besserem Schlussquartal ab

Richard Laube, CEO Nobel Biocare.

Glattbrugg – Der Dentalimplantat-Hersteller Nobel Biocare hat im Geschäftsjahr 2012 in einem schwierigen Marktumfeld den Umsatz geringfügig gesteigert, sich auf den Gewinnebenen aber unterschiedlich entwickelt. Gegenüber dem dritten Quartal fiel indessen das Schlussvierteljahr deutlich besser aus. Für das laufende Jahr erwartet das Management unverändert schwierige Marktbedingungen, will dennoch Marktanteile gewinnen und den Betriebsüberschuss verbessern. Mittelfristig soll unverändert mit dem Markt gewachsen und dabei der EBIT jährlich gesteigert werden.

Der Gruppenumsatz stieg im Geschäftsjahr 2012 um 2,0% auf 580,5 Mio EUR; zu konstanten Wechselkursen (kWk) war indessen ein Rückgang um 2,7% zu verzeichnen. Der Bruttogewinn nahm um 1,2% zu auf 437,5 Mio. Der Betriebsgewinn EBIT sank um 4,8% auf 68,7 Mio; die EBIT-Marge ging um 0,9 Prozentpunkte (PP) auf 11,8% zurück. Der Reingewinn stieg indessen um gut 15% auf 45,8 und die Reingewinnmarge verbesserte sich um 0,9 PP auf 7,9%, teilt Nobel Biocare am Dienstag mit.

Mit den ausgewiesenen Zahlen hat Nobel Biocare die Konsensschätzungen beim Umsatz leicht und beim Reingewinn deutlich übertroffen; der EBIT lag in etwa im Rahmen der Erwartungen.

Umsätze nur in der Region Americas stabil
Was die einzelnen Marktregionen angeht, blieben die Umsätze in Americas mit 228,5 Mio EUR (kWk +1,8%) stabil. Europa/Mittlerer Osten/Afrika sei mit 230,1 Mio (-3,6%) mindestens im meisten Teilmärkten im Rahmen der allgemeinen Entwicklung geblieben. Asien/Pazifik verzeichnete indessen einen deutlichen Rückgang um 8,6% (kWk) auf 121,9 Mio. Mit Ausnahme von Asien/Pazifik, wo Japan gedrückt habe, fiel die Umsatzentwicklung im Schlussquartal vergleichsmässig besser aus als im Ganzjahr, so die Mitteilung.

Dividende von 20 Rappen vorgeschlagen
Der Verwaltungsrat schlägt die Auszahlung einer steuerfreien Dividende von 0,20 CHF nach 0,15 CHF im Vorjahr vor.

Beschleunigung im Schlussquartal
Für das Schlussquartal 2012 werden im Vorjahresvergleich zwar tiefere Werte ausgewiesen, gegenüber dem dritten Quartal konnten indessen Fortschritte erzielt werden. So wird ein Umsatz von 153,0 Mio EUR rapportiert; dies entspricht einem Rückgang um 1,1% (kWk -3,4%). Der EBIT erreicht 14,3 Mio, ein Minus um knapp 38%, und der Reingewinn wird mit 11,2 Mio um fast 16% tiefer angegeben. Im dritten Quartal des Berichtsjahres betrugen der Umsatz indessen 131,0 Mio, der EBIT 11,9 Mio und der Reingewinn 7,0 Mio.

Marktanteile gewonnen
«Von entscheidenderer Bedeutung ist (…), dass es uns nach einigen Jahren der sinkenden Marktanteile in unserem Implantat-Kerngeschäft gelungen ist, diese Abwärtsspirale zu durchbrechen», wird CEO Richard Laube in der Mitteilung zitiert. Die Strategie «Designing for Life» werde umgesetzt und die Performance sei damit insbesondere durch die Beschleunigung der Programme zur Effizienzverbesserung in der zweiten Jahreshälfte gesteigert worden, so der CEO weiter.

Mehr Forschung und Entwicklung – grössere Verkaufsteams
Im Rahmen der Effizienzsteigerung wurden im Berichtsjahr die Verwaltungskosten um 6,2% (kWk: -8,5%) auf 74,3 Mio bzw. um 1,1 PP auf 12,8% des Umsatzes gesenkt. Darüber hinaus wurden die Verkaufsteams in den Wachstumsmärkten USA, China, Indien und Brasilien verstärkt, in den schwächeren Märkten Europas indessen abgebaut, was eine Verschiebung von 90 Mitarbeitern zur Folge hatte. Während der Verkaufs- und Marketingaufwand zu kWk um 1,0% sank, ergab sich in EUR indessen ein Anstieg um 2,9% auf 259,5 Mio. Weiter wurden die Investitionen in die Forschung und Entwicklung deutlich erhöht – um gut 16% zu kWk bzw. knapp 21% in EUR auf 35,0 Mio.

Weiter schwieriges Umfeld
Das Nobel-Biocare-Management geht davon aus, dass die Marktbedingungen 2013 gegenüber dem Vorjahr unverändert schwierig bleiben. In diesem Umfeld sollen laut Mitteilung durch «bescheidenes Umsatzwachstum» Marktanteile gewonnen werden. Dadurch und aufgrund der eingeleiteten Massnahmen wird eine Verbesserung des EBIT um 50 bis 100 Basispunkte zu konstanten Wechselkursen erwartet.

Bescheidenes Umsatzwachtum – mehr Betriebsgewinn
Auf etwas längere Sicht bewege sich das Unternehmen «von einer ersten Phase des Neuaufbaus hin zu einer zweiten der nachhaltigen Leistungsverbesserung». Unter der Annahme, dass das Marktwachstum nach 2013 wieder ein tiefes mittleres einstelliges Prozentniveau erreicht, erwartet das Management im Laufe der nächsten 3–5 Jahre ein Umsatzwachstum mindestens in Höhe des Marktes und dabei eine Verbesserung des EBIT um 50–100 Basispunkte (zu kWk) pro Jahr. (awp/mc/pg)

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