Zug – Die im Kanton Zug ansässige Nord Stream 2 ist nach eigenen Angaben nicht konkurs. Das Unternehmen, das eine Gaspipeline von Russland nach Deutschland baut, hat aber Personal entlassen müssen.
Am Dienstag hatte die Volkswirtschaftsdirektorin des Kantons Zug, Silvia Thalmann-Gut (Mitte) im Blick-TV erklärt, dass Nord Stream 2 konkurs sei, davon seien 100 bis 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen. Zuvor hatte Bundesrat Guy Parmelin gesagt, das Unternehmen habe 140 Personen entlassen.
Nord Stream 2 reagierte auf Medienanfragen nicht. Am Donnerstag berichteten Publikationen von CH Media, Nord Stream 2 sei nach eigenen Angaben nicht konkurs. Das Unternehmen sei wegen den Sanktionen aber «de facto insolvent».
Auf seiner Homepage erklärte der Pipelinebauer nun, er könne Medienberichte nicht bestätigen, dass Nord Stream 2 Konkurs angemeldet habe. Er habe die lokalen Behörden nur darüber informiert, dass das Unternehmen Verträge mit Angestellten habe beenden müssen. Dies sei eine Folge der jüngsten geopolitischen Entwicklungen, welche zu Sanktionen der USA gegenüber Nord Stream 2 geführt hätten.
Das Unternehmen Nord Stream 2 gehört dem russischen Gazprom-Konzern. Die 1230 Kilometer lange Pipeline ist zwar fertig gebaut, Deutschland hat das Genehmigungsverfahren aber wegen des Angriffs Russlands auf die Ukraine aufs Eis gelegt. (awp/mc/ps)