Novartis schliesst Übernahme von Alcon ab

Novartis schliesst Übernahme von Alcon ab
Daniel Vasella, ehemaliger VRP Novartis.

Daniel Vasella, VRP Novartis und Alcon.

Basel – Novartis hat die Übernahme des US-Augenheilmittelkonzerns Alcon abgeschlossen. Die Übernahme von Alcon sei mit dem Eintrag ins Handelsregister vollzogen worden, teilt der Pharmakonzern am Freitag mit.

Die Voraussetzung dazu hatte die am Freitagmorgen abgehaltene ausserordentliche GV geschaffen. Dort haben die Novartis-Aktionäre den Fusionsvertrag mit einer Mehrheit von 99,4% abgesegnet. Mit einem Mehr von 99,3% hiessen die Aktionäre zudem die Ausgabe von 108 Mio neuer Aktien im Zuge der Transaktion gut. Mit ihren Beschlüssen ebneten die Aktionäre den Weg für die bisher grösste Übernahme in der Schweizer Wirtschaftsgeschichte. Gesamthaft kostet der Zusammenschluss Novartis 51,6 Mrd USD. Er ist damit teurer als die rund 46,8 Mrd USD schwere Übernahme des Biotech-Unternehmens Genentech durch den Basler Pharmakonzern Roche.

Alcon neue Novartis-Division
Novartis hatte Ende 2010 nach einem langen Streit eingelenkt und den Minderheitsaktionären von Alcon 168 USD je Aktie zugesagt. Diese erhalten so gleichviel wie der frühere Mehrheitsaktionär Nestlé, dem Novartis zuvor 77% am Weltmarktführer im Augenheilmittelbereich abgekauft hatte. Mit der Übernahme wird Alcon zu einer neuen Novartis-Division, zusammen mit der eigenen Kontaktlinsensparte Ciba Vision sowie Augenmitteln von Pharma. Die Division werde über 70% des Augenheilmittelsegments abdecken und jährlich über 9 Mrd USD Umsatz erzielen, wird in der Novartis-Mitteilung Chef Joseph Jimenez zitiert.

Klarheit über neue Struktur schaffen
Profitieren würden beide Konzerne, sagte Verwaltungsratspräsident Daniel Vasella. Laut Jimenez will Novartis sogleich nach dem Abschluss der Transaktion Klarheit über die neue Struktur schaffen. Novartis sei zuversichtlich, die Integration innerhalb von sechs Monaten nach Abschluss der Fusion vollziehen zu können. Leiter der Division wird Kevin Buehler, derzeit Präsident und Chef von Alcon. Alcon war 1945 in Texas gegründet worden. 2010 erzielte das Unternehmen, das seinen Steuersitz nach Hünenberg ZG verlegt hat, mit etwa 17’000 Beschäftigten in 75 Ländern einen Umsatz von 7,18 Mrd USD und einen Gewinn von 2,21 Mrd USD. (awp/mc/ps)

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