Novartis wächst im ersten Quartal leicht und bestätigt Ausblick
Novartis-CEO Joe Jimenez. (Foto: Novartis)
Basel – Der Pharmakonzern Novartis ist im ersten Quartal des laufenden Jahres leicht gewachsen. Insbesondere dank des Gewinns aus der Veräusserung der Bluttransfusionsdiagnostik verbesserten sich die Gewinnzahlen weit überproportional. Der Ausblick auf das Gesamtjahr wurde bestätigt.
Der Nettoumsatz des Konzerns erhöhte sich in den ersten drei Monaten auf vergleichbarer Basis um 1% auf 14,02 Mrd USD. Zu konstanten Wechselkursen (kWk) betrug das Plus 3%, wozu alle fünf Divisionen einen positiven Beitrag leisteten. Insgesamt blieb Novartis bezüglich Umsatz etwas hinter den durchschnittlichen Schätzungen der Analysten zurück, was insbesondere auf die Hauptdivision Pharma zurückzuführen ist.
Das operative Ergebnis der Gruppe stieg in der Berichtsperiode um 22% auf 3,49 Mrd USD (+31% kWk) und der Reingewinn um 24% (+30% kWk) auf 2,97 Mrd. Die starke Zunahme der Gewinnzahlen ist dabei zur Hauptsache auf den ausserordentlichen Gewinn aus der Veräusserung der Einheit für Bluttransfusionsdiagnostik in Höhe von 0,9 Mrd vor Steuern zurückzuführen. Die Wechselkurse belasteten das operative Ergebnis mit 9 Prozentpunkten.
Novartis spricht in der Medienmitteilung am Donnerstag von einem «soliden» Quartalsergebnis. «Gestützt auf unsere stärkere Fokussierung, Innovationskraft und finanzielle Stärke werden die angekündigten massgebenden Transaktionen unser Unternehmen für zukünftigen Erfolg positionieren», wird CEO Joseph Jimenez zitiert.
Pharma und Alcon mit rückläufigerm Betriebergebnis
Die zentrale Pharmadivision erwirtschaftete im ersten Quartal einen Umsatz von 7,8 Mrd (-1% bzw. +1% zu kWk). Volumensteigerungen von 6 Prozentpunkten und höhere Preise im Umfang von einem Prozentpunkt seien weitgehend durch Einbussen infolge von Generikakonkurrenz (–6 Prozentpunkte), vor allem für Zometa/Aclasta, aufgehoben worden. Weiter hat gemäss Aussagen von CEO Jimenez in Europa der Preisdruck mit 4 bis 6 Umsatzprozenten belastet, und in Japan wirkte sich die zweijährige Preisfestsetzung negativ aus. Das operative Ergebnis der Division verminderte sich insbesondere als Folge von Restrukturierungsaufwendungen im Umfang von netto 252 Mio um 13% (–7% kWk) auf 2,2 Mrd.
In den beiden weiteren Kerndivisionen Alcon und Sandoz legte der Umsatz in der Berichtsperiode jeweils um 3% auf 2,6 Mrd bzw. 2,3 Mrd USD zu. Das operative Ergebnis von Alcon nahm insbesondere als Folge des Produktemix um 8% auf 380 Mio ab. Sandoz steigerte das Betriebsergebnis dank niedrigerer Sonderpositionen um 12% auf 282 Mio.
Per März stieg die Nettoverschuldung des Konzerns um 4,7 Mrd auf 13,5 Mrd USD. Die Zunahme ist dabei zur Hauptsache auf die Dividendenausschüttung von 6,8 Mrd, Aktienrückkäufe von 2,4 Mrd und andere Nettoabflüsse von 0,4 Mrd zurückzuführen.
Ausblick bestätigt – Einfluss Generikakonkurrenz auf 2,7 Mrd gesenkt
Mit der Präsentation der Erstquartalszahlen bekräftigt Novartis auch den bisherigen Ausblick auf das Gesamtjahr. So wird auf Konzernebene weiter eine Steigerung des Nettoumsatzes im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich (kWk) erwartet. Dabei sollen die Einbussen durch Generikakonkurrenz wettgemacht werden. Diese werden für 2014 neu auf voraussichtlich bis zu 2,7 Mrd USD veranschlagt, und damit etwas weniger hoch als die bisher angenommenen bis zu 3 Mrd USD. Dabei wird zu Prognosezwecken nun davon ausgegangen, dass ein Generikum der Diovan-Monotherapie in den USA zu Beginn des dritten Quartals und nicht wie bisher angenommen zu Beginn des zweiten Quartals auf den Markt kommen wird.
Die Gruppe rechnet zudem weiter damit, dass das operative Kernergebnis im Geschäftsjahr 2014 stärker steigen wird als der Umsatz.
Sollten sich die Wechselkurse im restlichen Jahresverlauf auf dem Durchschnittsniveau des Monats März halten, rechnet Novartis mit einem negativen Währungseffekt von 1% auf den Umsatz beziehungsweise von 4% auf das operative Kernergebnis des Gesamtjahres.
Produktivitätsgewinne von 540 Mio
Im ersten Quartal wurden zudem Produktivitätsgewinne von 540 Mio USD erzielt, so dass sich das Management auch hier auf Kurs für die im Gesamtjahr anvisierten Verbesserungen von 3% bis 4% des Nettoumsatzes sieht.
Als Teil der Massnahmen zur Verbesserung der Rentabilität sowie zur Freisetzung von Ressourcen soll eine Shared-Services-Organisation unter dem Namen Novartis Business Services (NBS) etabliert werden. In der neuen Einheit mit rund 7’000 Mitarbeitenden werden verschiedene geschäftsunterstützende Dienstleistungen wie IT, Finanzreporting und Buchhaltung konsolidiert, die gegenwärtig über verschiedene Divisionen verteilt sind. (awp/mc/upd/ps)