Joe Jimenez, CEO Novartis. (Foto: Novartis)
Bern – Auch nach dem Abgang von Bonikönig Daniel Vasella aus dem Verwaltungsrat bezahlt Novartis seine Führungsetage fürstlich: Joseph Jimenez, der Chef des Pharmariesen, hat im vergangenen Jahr 13,2 Mio CHF verdient. Damit ist der Kalifornier der mit Abstand bestbezahlte Firmenchef der Schweiz.
Auf ihn folgt der Chef des Branchennachbarn Roche: Severin Schwan kassierte im letzten Jahr 11,9 Mio CHF, wie eine Auswertung der 30 grössten börsenkotierten Unternehmen (Swiss Leader Index) durch die Nachrichtenagentur sda zeigt. Bereits 2012 waren die beiden Pharmagrössen Jimenez und Schwan die bestbezahlten Firmenchefs gewesen, wobei der Novartis-Chef schon damals die Nase vorn hatte.
Auf dem dritten Platz der bestverdienenden Chefs steht mit 11,6 Mio CHF Steven L. Newman, Geschäftsführer des Erdölbohrkonzerns Transocean. Das Unternehmen mit Sitz in Zug hat seinen Geschäftsbericht noch nicht veröffentlicht, weshalb zum Vergleich das Gehalt vom Vorjahr herbeigezogen wird. 2013 könnten Newmans Lohn und Bonus noch höher ausgefallen sein: Transocean schrieb im letzten Jahr nach Verlusten im Vorjahr wieder Gewinn.
UBS-Chef Ermotti auf Platz vier
UBS-Chef Sergio Ermotti zählt mit seinem Gesamtlohn von 10,7 Mio CHF gerade noch zu jenen vier Firmenchefs, die mehr als 10 Mio kassierten. Im Vorjahr hatte Ermottis Gehalt noch 8,9 Mio betragen und ist demnach stark gestiegen. Dennoch hat ein anderer UBS-Manager noch mehr verdient als Ermotti: Der Investmentbank-Chef Andrea Orcel kassierte 11,4 Mio.
Auf dem fünften Platz der bestbezahlten Konzernchefs folgt Nestlé-Chef Paul Bulcke mit 9,3 Mio, auf dem sechsten Platz – wenn zum Vergleich der Vorjahreswert verwendet wird – der Credit-Suisse-Chef Brady Dougan. Mit Martin Senn, Chef des Versicherungskonzerns Zurich, folgt auf den siebten Platz ein weiterer Vertreter der Finanzbranche. Überdurchschnittlich hohe Löhne und Boni bekamen ausserdem die Konzernchefs von Richemont, Swiss Re, Swatch, Actelion, Clariant, Adecco und Julius Bär.
Lohn von ABB-Chef dürfte dieses Jahr deutlich höher ausfallen
ABB-Konzernchef Ulrich Spiesshofer schaffte es nur knapp unter die 15 bestbezahlten Chefs. Er erhielt für seine Tätigkeit im letzten Jahr vergleichsweise tiefe 5,8 Mio. Allerdings ist Spiesshofer erst seit Mitte September ABB-Chef. Zuvor war er Chef einer ABB-Sparte. Sein Gehalt bezieht sich auf beide Tätigkeiten und dürfte im nächsten – seinem ersten vollen Jahr als ABB-Geschäftsführer – deutlich höher ausfallen. Spiesshofers Vorgänger Joe Hogan hatte 2012 in seinem letzten vollen Amtsjahr als ABB-Chef 10,2 Mio kassiert, was damals dem vierthöchsten Chefgehalt aller untersuchten Firmen entsprach.
Insgesamt sind im vergangenen Jahr die Löhne und Boni der Chefs in 12 der 30 untersuchten Unternehmen gestiegen. Bei 10 Firmen sind sie zurückgegangen, bei zwei Firmen sind sie gleich geblieben. Für sechs Unternehmen liegen die aktuellen Zahlen noch nicht vor.
Managerlöhne um 3,9 % gestiegen
Während sich die Zahlen der gestiegenen und der gesunkenen Löhne bei den Firmenchefs in etwa die Waage halten, zeigt sich beim übrigen Management ein eindeutigeres Bild. Bei zwei Dritteln der untersuchten Firmen, bei welchen Zahlen für die letzten zwei Jahre vorhanden sind, sind die Löhne der Geschäftsleitungsmitglieder – Firmenchefs ausgenommen – gestiegen. Über alle Unternehmen hinweg stiegen die Gehälter der Konzernleitungen um durchschnittlich 3,9%.
Deutlich zugenommen haben die Managerlöhne bei der UBS: Dort fielen sie pro Geschäftsleitungsmitglied mehr als eine Million höher aus als noch im Vorjahr. Im Durchschnitt verdiente jedes der zehn Konzernleitungsmitglieder – Firmenchef Ermotti nicht miteingerechnet – 7,2 Mio CHF. Dies bringt der UBS den Spitzenplatz in der Rangliste der höchsten Durchschnittslöhne von Konzernleitungsmitgliedern ein. (awp/mc/pg)