Novartis-CEO Joe Jimenez.
Nyon – Der Pharmakonzern Novartis nimmt an einem konstruktiven Dialog mit den Regierungen der beiden Kantone Basel-Stadt und Waadt sowie dem Seco teil. Die Arbeitsgruppe plant eine Reihe von Besprechungen und will erstmals am 21. November in Lausanne zusammentreten. Parallel dazu laufe das Konsultationsverfahren zwischen den Arbeitnehmervertretern des Werks Nyon-Prangins, wie Novartis am Freitagabend mitteilte.
Beim Dialog mit den Vertretern der Kantone und des Seco geht es laut dem Konzern um Fragen zum OTC-Produktionsstandort Nyon-Prangins sowie den Plänen für den Novartis Campus in Basel.
Jimenez überraschend in Nyon
Novartis-Konzernchef Joe Jimenez hat am Freitag überraschend das Werk von Nyon-Prangins besucht. Er erläuterte Angestellten die Gründe für die angekündigten Einsparungen und liess etwas Hoffnung keimen. «Sein Wunsch sei, das Werk offen zu halten», sagte der Amerikaner in einem Interview mit dem Internetportal der Zeitung «Le Temps», nachdem die Angestellten am Mittwoch einen Warnstreik durchgeführt hatten. Er könne den längerfristigen Fortbestand des Werkes nicht garantieren, «wir müssen Mittel finden, um die Kosten zu reduzieren». Er werde aber alle Vorschläge im laufenden Konsultationsverfahren aufmerksam prüfen, erklärte Jimenez.
«Ich antworte nicht auf Ultimaten»
«Ich möchte aber auch darauf hinweisen, dass unser Unternehmen mit einer schwierigen Zukunft konfrontiert ist und die Kosten reduzieren muss, wenn es weiterhin aktiv in Forschung und Entwicklung investieren soll», lässt sich der CEO zudem am späten Freitagabend in der Mitteilung zitieren. Die Angestellten hatten den Besuch von Jimenez gefordert. Er habe immer ein Treffen geplant. Und er hätte es früher gemacht, wenn es nicht das Ultimatum der Gewerkschaft Unia gegeben hätte. «Ich antworte nicht auf Ultimaten», sagte Jimenez.
Weltweit fallen 2’000 Stellen weg
Novartis hatte Ende Oktober angekündigt, weltweit 2’000 Stellen zu streichen, darunter 760 in Basel und alle 320 in Nyon. Als Grund nannte der Konzern, der weiterhin Milliardengewinne schreibt, den Druck auf die Preise im Gesundheitswesen. (awp/mc/ps)