Novartis setzt mit nächster Prognoseerhöhung Erfolgsgeschichte fort
Basel – Erwartungen übertreffen und Prognose erhöhen – der Pharmakonzern Novartis bleibt seinem Muster treu. Nach einem starken zweiten Quartal heben die Basler ihre Gewinnprognose erneut an.
Tatsächlich hat Novartis seit 2023 in jedem Quartal die jeweilige Guidance angehoben. Im laufenden Jahr ist dies also die zweite Erhöhung. Nach dem ersten Quartal hatte das Management um Vas Narasimhan die Prognose für Umsatz und operativen Kerngewinn erhöht, dieses Mal hebt der Konzern «nur» die Gewinnschätzungen an.
So geht der Konzern laut dem Communiqué vom Donnerstag für das Jahr 2024 beim Umsatz weiterhin davon aus, dass dieser zu konstanten Wechselkursen im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich wachsen wird. Beim operativen Kerngewinn erwarten die Basler derweil neu eine Zunahme im mittleren bis hohen Zehnerbereich.
Auf Kurs zu Mittelfristzielen
Mit dieser Guidance sowie dem Abschneiden im zweiten Quartal sieht CEO Narasimhan den Konzern auch bei mittelfristigen Zielen auf Kurs, die Prognosen für das mittelfristige Umsatzwachstum und die Gewinnmarge zu erreichen. Novartis strebt von 2023 bis 2028 ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von 5 Prozent an. Die Gewinnmarge soll bis 2027 mehr als 40 Prozent betragen.
Tatsächlich ist der Pharmakonzern zwischen April und Juni weiter kräftig gewachsen. Die Wandlung in ein fokussiertes Pharmaunternehmen zahlt sich zunehmend aus, wie das Umsatzplus von 9 Prozent auf 12,5 Milliarden US-Dollar im zweiten Quartal zeigt. Zu konstanten Wechselkursen lag der Zuwachs bei 11 Prozent.
Starke Blockbuster
Das Umsatzplus sei der anhaltend starken Nachfrage nach Medikamenten wie Entresto (Herz), Kesimpta (Multiple Sklerose), Cosentyx (Schuppenflechte), Kisqali (Krebs), Leqvio (Cholesterin) und Pluvicto (Radioligandtherapie) zu verdanken gewesen.
Mit Umsätzen von jeweils mehr als anderthalb Milliarden US-Dollar steuerten die beiden etablierten Absatzschlager Cosentyx und Entresto massgeblich zum guten Abschneiden bei. Bei Cosentyx habe sich die Zulassung in neuen Indikationen speziell in den USA positiv auf die Entwicklung ausgewirkt. Bei Entresto dagegen zeigten sich Analysten trotz eines Anstiegs um etwa 28 Prozent etwas enttäuscht.
Auf Gewinnseite legte Novartis sowohl operativ als auch unter dem Strich um jeweils 43 Prozent auf 4,0 bzw. 3,2 Milliarden US-Dollar zu. Den Zuwachs führt Novartis vor allem auf den höheren Nettoumsatz und geringere Wertminderungen zurück.
Gewinnmarge auf Kurs
Für Analysten ist allerdings der um verschiedene Einflüsse bereinigte Kern-Betriebsgewinn wichtiger. Mit knapp 5 Milliarden (+17%) fiel dieser besser als der AWP-Konsens aus. Die operative Kerngewinnmarge stieg um 2,5 Prozentpunkte auf 39,6 Prozent des Nettoumsatzes und kam damit knapp unter der mittelfristigen Marke von 40 Prozent zu liegen.
Insgesamt fallen die Reaktionen auf den Zwischenbericht gut aus. Dass die Aktien dennoch nachgeben, wird mit Gewinnmitnahmen nach einem zuletzt starken Lauf und ein «paar Härchen» begründet, die sich in dem Bericht finden lassen. So hatten einige Analysten etwa erwartet, das Novartis die Guidance auch dieses Mal für beide Kennzahlen erhöht. (awp/mc/ps)