Novartis: Ethos lehnt Vergütungssystem an GV ab

Dominique Biedermann

Ethos-Direktor Dominique Biedermann.

Basel – Novartis stösst bei der Anlagestiftung Ethos weiterhin auf Kritik: Weil das Vergütungssystem des Basler Konzerns nicht im Interesse von langfristig orientierten Investoren liege, will die Stiftung es an der nächsten Novartis-Generalversammlung ablehnen.

Aus Sicht der Stiftung ist bei Novartis die variable Vergütung der Geschäftsleitung im Verhältnis zum Grundsalär zu hoch. Zudem genüge die Beschreibung der verschiedenen Beteiligungspläne nicht, um den Zusammenhang zwischen der Vergütung und der Erreichung der dafür nötigen Ziele nachzuvollziehen, kritisierte Ethos am Freitag in einer Mitteilung. Die Novartis-Aktionäre können an der Generalversammlung vom 22. Februar erstmals über das Vergütungssystem des Konzerns abstimmen. Die an der letztjährigen Generalversammlung unter anderem auch auf Druck von Ethos eingeführte «Say-on-pay»-Abstimmung hat indes nur konsultativen Charakter und ist für den Konzern nicht verbindlich.

8 oder 25 Millionen für Vasella?
Novartis stand wegen der früheren Doppelrolle von Daniel Vasella als CEO und Verwaltungsratspräsident und dessen Entschädigung während Jahren im Visier von Ethos. Die Stiftung kritisiert, dass die Entschädigung im Vergütungsbericht weiterhin zum tieferen Steuerwert statt zum Marktwert ausgewiesen werden.  So habe Daniel Vasella als Verwaltungsratspräsident für das vergangenen Jahr zu Marktwerten 25 Mio. Fr. erhalten. Ausgewiesen hatte der Konzern im Geschäftsbericht 2010 dagegen knapp 8 Millionen. Ethos moniert auch einen Sonderbeitrag von 12 Mio. Fr. an die Altersvorsorge, den Vasella letztes Jahr erhalten hatte. Dies zeige, dass der Verwaltungsrat für zusätzliche Vergütungen zu viel Spielraum habe. (awp/mc/ps)

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