Novartis-CEO Joe Jimenez.
London – Die britische Arzneimittelbehörde National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE) sieht im Multiple-Sklerose-Medikament Gilenya von Novartis weiterhin keine kosteneffektive Behandlungsoption. Das Produkt sei auch mit dem von Novartis neu vorgeschlagenen, niedrigeren Preis nicht kostengünstiger als andere bereits verfügbare Medikamente, teilte die Behörde am Donnerstag mit. Bislang ist noch keine Empfehlung für die Liste des National Health Services (NHS) ergangen.
«Es ist wichtig für Menschen mit MS, einen Zugang zu verschiedenen Behandlungsmethoden zu haben», wird Andrew Dillon, Chief Executive der NICE, in der Mitteilung zitiert. Die neuen Behandlungsmöglichkeiten müssten jedoch für die Kosten auch einen Mehrwert bringen, so dass jeder das Optimum von der NHS erhalten könne. Während Novartis Belege für die Verminderung von Krankheitsschüben geliefert habe, zeigte sich ein unabhängiger NICE-Ausschuss nicht davon überzeugt, dass das Medikament eine kostengünstige Alternative zu anderen Therapieformen für die NHS sei. Die NICE geht davon aus, eine definitive Empfehlung für die NHS im April kommenden Jahres abgeben zu können.
Erstes MS-Medikament in Tablettenform
Zugelassen ist Gilenya für erwachsene RRMS-Patienten, die wenigstens einen Schub jährlich erleiden trotz einer Behandlung mit Beta-Interferon und für Erwachsene mit mehr als zwei Krankheitsschüben jährlich, trotz Behandlung an rasch fortschreitender schweren RRMS. Gilenya ist u.a. in den USA seit September 2010 als Erstlinien- und in der EU als Zweitlinientherapie seit März 2011 zugelassen. Es ist das erste MS-Medikament in Tablettenform. Gilenya wird als ein wichtiges Medikament in der Pipeline von Novartis betrachtet; viele Analysten sehen ein Umsatzpotenzial von 1 Mrd USD und mehr. (awp/mc/ps)