Novartis kommt der Alcon-Abspaltung näher

Basel – Novartis kommt der geplanten Abspaltung seiner Augensparte Alcon einen wichtigen Schritt näher. Wie der Pharmakonzern am Dienstagabend mitteilte, hat er das notwendige Formular dazu bei der amerikanischen Börsenaufsicht SEC eingereicht.

Bereits im Juni hatte Novartis angekündigt, Alcon als eigenständiges Unternehmen an die Börse bringen zu wollen. Dabei soll die Sparte sowohl an der SIX Swiss Exchange als auch an der Börse in New York (NYSE) kotiert werden. Für das Novartis-Management schafft man mit diesem Schritt den grössten Mehrwert für die Novartis-Aktionäre. Denn so könnten sich beide Geschäfte auf ihre jeweiligen Wachstumsmöglichkeiten fokussieren und die dafür notwendigen strategischen Prioritäten setzen.

Mit der Abspaltung zieht Novartis vor allem aber einen Schlussstrich unter eine langwierige Leidensgeschichte. Immerhin hat die Augensparte dem Konzern seit Mitte 2015 zugesetzt. Es folgten Wachstumspläne und schliesslich eine strategische Überprüfung. Im Sommer dieses Jahres erklärte CEO Vas Narasimhan dann, dass man sich über einen Spin-Off von der Tochter löse. Mit Blick auf die mögliche künftige Bewertung von Alcon, verwies der Novartis-Finanzchef Harry Kirsch im Juni auf den Buchwert. Dieser könnte zum Zeitpunkt der geplanten Transaktion bei 22 bis 23 Milliarden US-Dollar liegen.

Details an Investorentagen
Im Zuge der geplanten Transaktion soll Alcon zu 100 Prozent verkauft werden und der Verkauf soll steuerneutral ausfallen. Interessierten Investoren wird Novartis an zwei geplanten Investorentagen genaue Details über die möglichen Aussichten für das Geschäftsfeld liefern. An dem Ziel, den Spin-Off im Laufe des ersten Semesters 2019 durchzuführen, hält Novartis auch weiterhin fest. Der genaue Zeitpunkt hängt von den notwendigen behördlichen Bewilligungen, Steuerfragen sowie vom allgemeinen Marktumfeld ab.

Abspaltung wird greifbarer
Wie Analyst Stefan Schneider von Vontobel schreibt, wird für ihn die Abspaltung nun greifbarer. Zudem dürfte der Spin-Off dazu beitragen, dass Novartis seinen aktuellen Kurs in Richtung eines innovativen Pharmaunternehmens so weiter fortsetzen könne.

Wie Schneider weiter ausführt, wird Alcon im Bereich Augenheilkunde in einem Markt operieren, dessen Grösse auf etwa 23 Milliarden US-Dollar geschätzt wird und mit etwa vier Prozent jährlich wächst. Den Markt für Augen-Chirurgie schätzt Schneider auf etwa 9 Milliarden US-Dollar. Auch ihm wird in den kommenden Jahren ein durchschnittliches Wachstum von vier Prozent pro Jahr vorausgesagt. Die Augenversorgung wiederum weise eine Marktgrösse von etwa 14 Milliarden US-Dollar auf – auch ihr wird eine durchschnittliche Wachstumsrate von vier Prozent vorausgesagt.

An der Börse wiederum können sich Novartis-Aktien in einem insgesamt schwächeren Leitindex mit einem Minus von 0,2 Prozent klar besser halten. Der SMI gibt zeitgleich um 0,8 Prozent nach. (awp/mc/pg)

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