Novartis-CEO Joe Jimenez.
London – Die britische Arzneimittelbehörde National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE) empfiehlt, das Multiple-Sklerose-Medikament Gilenya nicht in die Liste des National Health Services (NHS) aufzunehmen. Als Gründe werden in einer Mitteilung der Behörde vom Freitag Ungewissheiten bezüglich der klinischen Wirksamkeit und Kosteneffizienz angeführt.
Zwar könne Gilenya (Fingolimod) die Zahl der Schübe bei gewissen Patienten mit hoch aktiver, schubförmig remittierender Multipler Sklerose (RRMS) senken. Es sei aber unklar, wie sehr das Medikament den spezifischen Patientengruppe helfe, für die es zugelassen sei, heisst es weiter. Zugelassen ist Gilenya für erwachsene RRMS-Patienten, die wenigstens einen Schub jährlich erleiden trotz einer Behandlung mit Beta-Interferon und für Erwachsene mit mehr als zwei Krankheitsschüben jährlich, trotz Behandlung an rasch fortschreitender schweren RRMS.
Defintive NHS-Empfehlung im Dezember
Zudem habe ein unabhängiger NICE-Ausschuss auch die Wirksamkeit von Gilenya im Vergleich mit bestehenden Therapieformen beurteilen können, heisst es weiter. Der unabhängige Ausschuss werde nach einer weiteren Beratung im Oktober die defintive NHS-Empfehlung im Dezember aussprechen. Gilenya ist u.a. in den USA seit September 2010 als Erstlinien- und in der EU als Zweitlinientherapie seit März 2011 zugelassen. Es ist das erste MS-Medikament in Tablettenform. Gilenia wird als ein wichtiges Medikament in der Pipeline von Novartis betrachtet; viele Analysten sehen ein Umsatzpotenzial von 1 Mrd USD und mehr. (awp/mc/ps)