Baselstädtische Regierung zeit sich beunruhigt über Stellenabbau in der zukunftsrelevanten Forschung.
Basel – Novartis› Ankündigung, 1100 Stellen in der Schweiz zu streichen, davon 760 in Basel, hat bei Personalverbänden und Gewerkschaften Empörung ausgelöst. Die baselstädtische Regierung ist beunruhigt, dass auch in der zukunftsrelevanten Forschung abgebaut werden soll.
Vom Ausmass des Abbaus sind der Verband Angestellte Schweiz und der Novartis Angestelltenverband NAV laut einem gemeinsamen Communiqué «schockiert und zutiefst betroffen». Der Marktdruck habe zwar langfristig Massnahmen erwarten lassen, doch 8 bis 10 Prozent des Personals in der Schweiz zu streichen sei «eine Überreaktion».
Maximierung der Profite zulasten von Angestellten und des Staates
Die Gewerkschaften Unia und Syna meinten, Profite zulasten von Angestellten und des Staates zu maximieren sei inakzeptabel. Beide Organisationen fordern einen Verzicht auf den Abbau respektive auf Kündigungen. Die Syna ruft die Politik auf, sich für den Chemie/Pharma-Werkplatz Schweiz einzusetzen.
Zukunftsrelevante Forschung in Basel tangiert
Den baselstädtischen Wirtschaftsminister Christoph Brutschin beunruhigt, dass auch eine 270-köpfige Forschungsgruppe in Basel verschwinden soll. An der Forschung hänge letztlich die Zukunft des Standorts. Dazu wolle die Basler Regierung mit Novartis-Chef Joseph Jimenez persönlich sprechen und genauere Erklärungen verlangen.
«Punktueller Eingriff»
Brutschin sieht indes im angekündigten Stellenabbau «keine Absage an den Standort» generell, sondern einen «punktuellen Eingriff». Sein Baselbieter Amtskollege Peter Zwick verweist trotz des «tragischen» Arbeitsplatzabbaus darauf, dass Novartis in den letzten Jahren jeweils hunderte von zusätzlichen Stellen geschaffen habe.
Auch Waadtländer Regierung will sofortiges Gespräch
Die Waadtländer Regierung will die in Nyon bedrohten 320 Stellen nicht kampflos abschreiben. Auch sie verlangt ein sofortiges Gespräch mit der Novartis-Chefetage. Brutschin geht derweil von grosszügigen Sozialplänen aus.
Angestelltenvertretungen und Regierungen hoffen ferner auf Erfolge beim anlaufenden Konsultationsverfahren. Die Verbände wollen dabei möglichst Entlassungen vermeiden helfen. Auch Zwick hegt solche Hoffnungen, da andere Konzerne der Branche von angekündigtem Abbau am Ende real nur einen Bruchteil vollzogen hätten. (awp/mc/pg)
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