Basel – Der Pharmakonzern Novartis setzt bei der Suche nach einem Heilmittel gegen das Coronavirus grosse Hoffnungen in das Malariamittel Hydroxychloroquin. «Präklinische Studien mit Tieren sowie erste Daten aus klinischen Studien zeigen, dass es das Coronavirus tötet», sagte Novartis-CEO Vasant Narasimhan im Interview mit der «SonntagsZeitung». Derzeit würden in Europa und den USA Patientinnen und Patienten für klinische Studien gesucht und in Zusammenarbeit mit den Aufsichtsbehörden in den USA und der Schweiz eine Zulassung per Eilverfahren geprüft.
Zudem würden weitere bereits entwickelte Medikamente untersucht, ob sie für den Einsatz gegen Covid-19 infrage kommen. Auch das Krebsmittel Jakavi sei «sehr vielversprechend», sagte der Novartis-CEO. Dieses wirke zwar nicht gegen das Coronavirus, aber gegen die Immunreaktion im Körper. Ausserdem würden das Multiple-Sklerose-Medikament Gilenya sowie Ilaris, ein Medikament gegen Fiebersyndrome, auf einen möglichen Einsatz geprüft.
Keine Kündigungen derzeit
Mit Pandemie-bedingten Kündigungen bei seinem Unternehmen rechnet Narasimhan «im Moment» nicht. Auch werde während der Krise auf die bereits geplanten Kündigungen verzichtet, die im Rahmen des laufenden Restrukturierungprogramms beschlossen worden waren.
Weiter rechtfertigt der Novartis-Chef im Interview die Entscheidung aus dem Jahr 2014, die Impfstoffsparte nach Grossbritannien zu verkaufen. «Bei der Impfstoffherstellung ist es entscheidend, grosse Mengen für sehr grosse Bevölkerungsgruppen produzieren zu können». Und dieses Geschäft werde bei GlaxoSmithKline sehr erfolgreich betrieben. (awp/mc/pg)