Novartis: Reinhardt stärkt Kompetenzen von CEO und Geschäftsleitung
Novartis-VRP Jörg Reinhardt. (Foto: Novartis)
Basel – Beim Pharma-Konzern Novartis kommt es nach dem Amtsantritt von Jörg Reinhardt als Präsident des Verwaltungsrates im Sommer diesen Jahres zu einer weiteren Anzahl von Veränderungen. Der VRP stärkt die Position des Konzern-CEO Joseph Jimenez und der Geschäftsleitung, schreibt die «Basler Zeitung».
Die Tageszeitung beruft sich dabei auf ein E-Mail, mit dem Reinhardt am vergangenen Montag 600 «Leader» konzernweit über eine Reihe von Neuerungen informiert habe, die per Anfang 2014 in Kraft gesetzt würden. Das E-Mail an die Mitglieder des oberen Managements von Novartis liege der BaZ vor, heisst es weiter.
Mehrere operative Aufgaben an Jimenez übertragen
Reinhardt übertrage mehrere operative Aufgaben an CEO Jimenez bzw. die elfköpfige Konzernleitung, so die Tageszeitung. Zudem werde das «Chairman’s Committee» abgeschafft. Dem Ausschuss gehören der Präsident selber und zwei weitere Personen an. Neu berichte auch der Leiter interne Revision, Peter Elam, direkt an den CEO, heisst es weiter.
Bewilligungskompetenz für Managerlöhne künftig beim CEO
Beispielsweise hat der CEO gemäss der Tageszeitung künftig die Bewilligungskompetenz für Managerlöhne. Ausgenommen davon seien Mitglieder der Konzernleitung, die in der Zuständigkeit des VR blieben.
Finanzausschuss wird abgeschafft
Zudem könne die Konzernleitung künftig über Transaktionen im Umfang von bis zu 200 Mio USD entscheiden, bisher sei es die Hälfte, so die BaZ. Abgeschafft werde weiter der Finanzausschuss, dessen Kompetenzen vor allem an die Konzernleitung übertragen würden.
F&E-Ausschuss auf Stufe Verwaltungsrat
Neu gebildet werde aber auf Stufe Verwaltungsrat ein Ausschuss für die Forschung und Entwicklung, der den bisherigen Wissenschaftsbeirat ablöse, so die Tageszeitung weiter.
Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Daniel Vasella, der das VR-Präsidium im Vollamt führte, sieht Reinhardt die Funktion bekanntlich über Zeit als ein 50%-Pensum.
Die Massnahmen sind gedacht «zur weiteren Heranführung der Corporate Governance von Novartis an die beste internationale Praxis und im Sinne von mehr Transparenz», wie der Kommunikationschef von Novartis, Michael Schiendorfer, in einer Stellungnahme gegenüber AWP schreibt. «Ziele dieser Massnahme sind die generelle Ansiedelung von Entscheidungsprozessen auf tieferen Organisationsebenen, Bürokratieabbau, die Stärkung der Befugnisse von Führungskräften und die Förderung des Dialogs innerhalb des Unternehmens sowie mit externen Partnern», so Schiendofer. (awp/mc/pg)