Novartis-CEO Joe Jimenz. (Foto: Novartis)
Basel – Der Pharmakonzern Novartis hat sich im Geschäftsjahr 2013 entsprechend den Prognosen des Managements entwickelt. Der ausgewiesene Umsatz erhöhte sich leicht, operatives Ergebnis und Reingewinn nahmen dagegen geringfügig ab. Neben den Einbussen durch Generikakonkurrenz belastete die Währungsentwicklung. Als Folge der verzögerten Einführung eines Generikums der Diovan-Monotherapie in den USA reduziert Novartis die Wachstumserwartungen für das laufende Jahr leicht.
Der Novartis-Konzernumsatz nahm im Gesamtjahr 2013 um 2% auf 57,9 Mrd USD zu. Zu konstanten Wechselkursen (kWk) wuchsen die Verkäufe um 4%. Die Wechselkurse hatten einen negativen Effekt von 2 Prozentpunkten, die Generikakonkurrenz – vor allem bei Diovan und Zometa/Aclasta – führte zu Umsatzeinbussen von rund 2,2 Mrd. Ohne die Einbussen durch Generikakonkurrenz sei der zugrunde liegende Umsatz bei konstanten Wechselkursen um 8% gewachsen. Die Wachstumsprodukte hätte dabei 18,1 Mrd erwirtschaftet und ihren Anteil am Gesamtumsatz auf 31% von 28% gesteigert.
Das operative Ergebnis verminderte sich um 3% auf 10,9 Mrd, der Reingewinn nahm leicht um 1% auf 9,3 Mrd ab. Das operative Kernergebnis wird mit 14,5 Mrd USD ausgewiesen (-2%). Zu konstanten Wechselkursen entspricht dies einer Zunahme von 3%. Damit liegt die Zuwachsrate im Rahmen der zuletzt Ende November bestätigten Guidance.
«Wachstumsprodukte entwickeln sich weiter sehr gut»
Das Novartis-Management zeigt sich ob der Leistung erfreut: Die Gruppe habe 2013 eine starke Performance erzielt, so CEO Joseph Jimenez. «Wir konnten sowohl den Nettoumsatz als auch das operative Kernergebnis bei konstanten Wechselkursen steigern und den Ablauf von Patenten wettmachen. Unsere Wachstumsprodukte entwickelten sich weiterhin sehr gut. Sie erneuern unser Portfolio und stärken unsere Wachstumsaussichten,» wird der Konzernchef in der Medienmitteilung am Dienstag zitiert.
Währungen belasteten 4. Quartal stärker
Im vierten Quartal erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von 15,1 Mrd USD (+2%). Das operative Ergebnis verringerte sich um 1% (+10% kWk) auf 2,4 Mrd. Mit 11 Prozentpunkten sei der negative Währungseffekt höher als in den vorangegangenen Quartalen ausgefallen, schreibt Novartis. Der Quartalsgewinn verbesserte sich um 2% auf 2,1 Mrd.
Mit den ausgewiesenen Zahlen hat Novartis die Markterwartungen grösstenteils getroffen; einzig der Umsatz der Gruppe sowie der Core-EBIT blieben geringfügig hinter den durchschnittlichen Schätzungen zurück.
Dividende erhöht
Novartis schlägt den Aktionären für das Berichtsjahr die Ausschüttung einer auf 2,45 CHF von 2,30 CHF erhöhten Dividende vor. Damit fällt die Zunahme kräftiger aus als von verschiedenen Analysten im Vorfeld erwartet.
Pharma: Umsatz stabil
Der Umsatz im Hauptgeschäft Pharma blieb im Gesamtjahr mit 32,2 Mrd stabil (+3% zu kWk). Kräftige Volumensteigerungen (+9 Prozentpunkte) und höhere Preise (+1 Prozentpunkt) hätten die Einbussen durch Generikakonkurrenz (2,2 Mrd, –7 Prozentpunkte) mehr als wettgemacht. Das operative Ergebnis verminderte sich um 2% auf 9,4 Mrd (+3% kWk). Die entsprechende Marge ging damit auf 29,1% von 29,9% zurück. Die Division profitierte vom bisher ausgebliebenen Markteintritt generischer Konkurrenzprodukte für die Diovan-Monotherapie in den USA.
Alcon mit 3 % mehr Umsatz
Die Augenheil-Division Alcon steigerte ihren Gesamtjahresumsatz um 3% auf 10,5 Mrd USD. Das operative Ergebnis von Alcon betrug 1,2 Mrd (–16%, –2% kWk), wobei Integrations- und Restrukturierungskosten durch das Umsatzwachstum und Produktivitätssteigerungen teilweise wettgemacht wurden. Die drei kleineren Divisionen Sandoz, Vaccines und Diagnostics sowie Consumer Health vermochten ihre Umsätze allesamt zu steigern.
Guidance leicht gesenkt
Als Folge der später als ursprünglich einsetzenden Konkurrenz für Diovan in den USA passt das Novartis-Management die bisherige Umsatz-Guidance für das laufende Jahr leicht nach unten an. Neu geht die Konzernleitung für das laufende Jahr von einer Steigerung des Konzern-Nettoumsatzes im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich (kWk) aus. Bislang wurde eine Zunahme mindestens im mittleren einstelligen Prozentbereich erwartet.
Novartis geht davon aus, dass die Einbussen durch Generikakonkurrenz wettgemacht werden, die sich 2014 voraussichtlich auf bis zu 3,0 Mrd belaufen werden. Mit dem Markteintritt eines Generikums der Diovan Monotherapie in den USA wird neu zu Beginn des zweiten Quartals 2014 gerechnet. Weiterhin erwartet Novartis, dass das operative Kernergebnis des Konzerns 2014 stärker steigen wird als der Umsatz zu konstanten Wechselkursen. Das Management hält fest, dass sich bereinigt um die Auswirkungen der verzögerten Einführung eines Generikums der Diovan-Monotherapie in den USA am bisherigen Ausblick für 2014 nichts geändert hat.
Umsatz-Stagnation im Pharma-Bereich erwartet
Für die Division Pharmaceuticals geht Novartis für 2014 von einer Umsatz-Stagnation aus; erwartet werden Nettoumsätze (kWk) «auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2013». Wachstum sollen die Divisionen Alcon und Sandoz bringen. Für beide Divisionen erwartet Novartis ein Wachstum des Nettoumsatzes «im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich». Für 2015 stellt Novartis in der Mitteilung keine Prognose mehr.
Jimenez erhält Gehalt von 13,23 Mio Franken
Im vergangenen Jahr wurden dem Top-Management ähnlich hohe Gehälter ausgerichtet wie im Jahr davor. CEO Joseph Jimenez als höchstbezahlter Manager des Konzerns erhält wie im Vorjahr Vergütungen von 13,23 Mio CHF. Zweitbestbezahlter Manager ist Pharmachef David Epstein, der insgesamt 9,27 Mio USD (rund 8,3 Mio CHF) erhielt. Die Mitglieder der Novartis-Geschäftsleitung – insgesamt 12 Personen, 11 Mitglieder zum Jahresende 2013 – wurden insgesamt mit 67,7 Mio CHF nach 62,4 Mio im Jahr davor entschädigt, wie dem Geschäftsbericht 2013 zu entnehmen ist.
Im Verwaltungsrat wurde der frühere Präsident (bis 22.2.) Daniel Vasella mit insgesamt 2,98 Mio CHF entschädigt, der seit August amtierende Jörg Reinhardt erhielt 1,90 Mio und der dazwischen interim amtierende Ulrich Lehner 1,33 Mio. Vasella wurden ausserdem für die Arbeit in der Übergangszeit (23.2. bis 31.10) Entschädigungen von total 5,1 Mio CHF ausbezahlt. Insgesamt beträgt die Entschädigung somit gut 8 Mio CHF. (awp/mc/pg)