Novartis verbessert Marge im zweiten Quartal
Novartis -CEO Joseph Jimenez. (Bild: Novartis)
Basel – Der Pharma-Konzern Novartis hat sich im zweiten Quartal auf dem vom Management vorgegebenen Pfad entwickelt. Bei einer leichten Umsatzsteigerung konnten die Kernmargen überdurchschnittlich verbessert werden – vor allem dank Kosteneinsparungen in der Pharma-Division. Gleichzeitig wuchsen die Umsätze der neue Produkte und die Verkäufe in den Schwellenmärkten deutlich. In der Folge hat das Management die bisherige Umsatzprognose für das ganze Geschäftsjahr bestätigt und die Kerngewinn-Guidance präzisiert.
Der Konzern-Nettoumsatz stieg im zweiten Quartal sowohl in USD als auch zu konstanten Wechselkursen (kWk) um 2% auf 14,64 Mrd USD. Das operative Ergebnis und der Reingewinn legten überdurchschnittlich zu: um 6% (+11% zu kWk) das Betriebsergebnis auf 3,10 Mrd und um 3% (+7%) der Gewinn. Auf Kernergebnis-Basis stiegen sowohl das operative Ergebnis als auch der Reingewinn um jeweils 3% auf 3,80 bzw. 3,28 Mrd, teilt Novartis am Donnerstag mit. Die Vorjahreszahlen sind dabei um die veräusserte Einheit für Bluttransfusionsdiagnostik bereinigt worden.
Mit den ausgewiesenen Zahlen hat der Konzern die Konsenserwartungen leicht verfehlt.
Im Halbjahr legten der Umsatz um 2% auf 28,88 Mrd USD zu, das operative Ergebnis um 14% auf 6,58 Mrd und der Reingewinn um 13% auf 5,55 Mrd.
CEO Joseph Jimenez bezeichnete die Leistung des Konzerns im Berichtsquartal als «solid». «Insbesondere die Division Pharmaceuticals erhöhte ihre Produktivität und steigerte den operativen Hebeleffekt auf die Kernergebnisse des Konzerns», so Jimenez an einer Telefonkonferenz zum Zwischenabschluss.
Darüber betonte er die Fortschritte in der Produktpipeline und mit den neuen Produkte sowie das Umsatzwachstum in den Schwellenländern im zweiten Quartal. Der Umsatz der u.a. seit 2009 eingeführten Medikamente stieg um 18% auf 4,7 Mrd USD und erreichte 32% des Netto-Konzernumsatzes. Angeführt von Russland und China stiegen die Verkäufe in den Wachstumsmärkten zu konstanten Wechselkursen um 8%.
Pharma steigert Kerngewinnmarge
Die Pharma-Division steigerte den Umsatz im zweiten Quartal um je 1% in USD und zu kWk auf 8,2 Mrd USD. Zugrunde liegen dabei gemäss Mitteilung Volumensteigerungen von 5 Prozentpunkten (PP), Preiserhöhungen von 2 PP und Einbussen durch Generika von 6 PP. An negativen Effekten seien ein Umsatzrückgang von Diovan in Japan und den USA infolge von Lagerabbau vor der Einführung eines Generikums und alle zwei Jahre stattfindende Preissenkungen in einigen Märkten – u.a. in Japan – zu verzeichnen gewesen.
Das operative Ergebnis der Pharma-Division sank um 6% (-3% zu kWk) auf 2,4 Mrd, was vor allem auf die hohe Basis infolge Veräusserungsgewinnen im Vorjahr und Sonderaufwendungen im laufenden Jahr zurückgeführt wird. Entsprechend stiegen der bereinigte Kernbetriebsgewinn um 5% (+8% zu kWk) auf 2,6 Mrd und die Kerngewinnmarge um 2,1 PP. Bereinigt um den negativen Währungseffekt resultierte ein Margenanstieg um 1,2 PP auf 31,6%.
Unter den weiteren fortgeführten Geschäftsbereichen steigerte Alcon den Umsatz um 3% (+4% zu kWk) auf 2,8 Mrd und Sandoz um 5% (+4% zu kWk) auf 2,3 Mrd. Die operativen Kerngewinnmargen wird für die Augenheil-Division mit 36,6% um 0,9 PP tiefer und für die Generika-Division mit 15,1% um 1,1 PP weniger ausgewiesen.
Guidance präzisiert
Mit der Präsentation der Quartalszahlen hat das Management den bisherigen Ausblick auf das Gesamtjahr präzisiert. Zwar wird auf Konzernebene weiter eine Steigerung des Nettoumsatzes im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich (kWk) erwartet. Doch soll das operative Kernergebnis neu im mittleren bis hohen einstelligen höher ausfallen. Bisher war von einer deutlicheren Steigerung als beim Umsatz die Rede.
Ergebnistreiber sind weiterhin auch Produktivitätsgewinne. Im Berichtsquartal erreichten diese Einsparungen rund 700 Mio USD, nach 540 Mio im ersten Vierteljahr. Entsprechend sieht sich das Management auch auf Kurs, die im Gesamtjahr angestrebten Verbesserungen von 3% bis 4% des Nettoumsatzes zu erreichen.
CEO Jimenez sieht zudem auch auf längere Sicht «bedeutendes Potenzial für Produktivitätssteigerungen». Dabei verwies er an der Telefonkonferenz sowohl auf die bisher getroffenen Massnahmen als auch auf die zentrale Dienstleistungseinheit Novartis Business Services, die per Anfang Juli geschaffen wurde. (awp/mc/ps)