Novartis spürt auch in Q3 den starken Dollar
Novartis-CEO Joe Jimenez. (Foto: Novartis)
Basel – Wechselkurseinflüsse und die weiterhin schwächelnde Augensparte Alcon haben Novartis auch im dritten Quartal 2015 zugesetzt. Der Pharmakonzern erzielte zwischen Juli und September einen Umsatz in Höhe von 12,3 Mrd USD. Das ist ein Minus von 6% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Zu konstanten Wechselkursen (kWk) resultierte ein Zuwachs von 6%. Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigt der Konzern.
CEO Joseph Jimenez legte seinen Fokus an einer Telefonkonferenz insbesondere auf die Entwicklung zu konstanten Wechselkursen. So betrachtet, habe sich die Kerngewinnmarge im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,2 Prozentpunkte verbessert.
Pharma und Sandoz überzeugen
Dazu haben vor allem die beiden Sparten Pharma und Sandoz beigetragen. Im Pharmageschäft meldet Novartis einen Umsatz in Höhe von 7,59 Mrd USD (-4%; +7% zu kWk). Das operative Kernergebnis steigerte die Sparte um 1% bzw. 18% zu kWk auf 2,42 Mrd USD. Getragen wurde die Entwicklung durch die Wachstumsprodukte, zu denen Gilenya, Tasigna, Afinitor, Tafinlar + Mekinist, Jakavi, Revolade und Cosentyx zählen. Sie erwirtschafteten zusammen 3,5 Mrd USD bzw. 46% des Nettoumsatzes der Division.
Bei der Generika-Tochter Sandoz stehen Umsätze in Höhe von 2,33 Mrd USD zu Buche (-3%; +9% zu kWk). Das operative Kernergebnis liegt bei 433 Mio USD (+4%; +17% zu kWk). Volumensteigerungen konnten den Preisverfall mehr als wettmachten. Die positive Ergebnisentwicklung begründet der CEO in der Telefonkonferenz mit einem starken Basisgeschäft und der Performance bei den Neueinführungen.
Plan zur Wachstumsbeschleunigung bei Alcon
Nach wie vor schwach zeigt sich dagegen die Augensparte Alcon. Sie leidet unter dem anhaltenden Konkurrenzdruck. Mit 2,35 Mrd USD liegt der Umsatz um 12% unter dem Vorjahreswert. Zu konstanten Wechselkursen sind es 2% weniger. Ein Plan zur Wachstumsbeschleunigung bei Alcon werde derzeit entwickelt und sich in der Prognose für 2016 spiegeln. Diese soll mit der Kommunikation der Jahresergebnisse 2015 herausgegeben werden. Darüber hinaus lässt sich der CEO nur noch entlocken, dass man bei den Plänen einen starken Fokus auf die Innovationskraft der Sparte legen werde.
Das operative Kern-Ergebnis der Gruppe belief sich auf 3,49 Mrd (-3%; +14% zu kWk). Der Kern-Reingewinn erreichte 3,06 Mrd (-2%, +13% zu kWk). Kern-Zahlen sind bereinigt um Abschreibungen auf immateriellen Vermögenswerten, den Einfluss akquisitionsbedingter Faktoren und andere wesentliche Sonderpositionen.
Reingewinn im Zeichen von Einmaleffekten
Einen deutlichen Einbruch weist Novartis beim Reingewinn aus. Mit 1,81 Mrd USD liegt er um 42% bzw. 28% zu kWk unter dem Vorjahreswert. «Der Reingewinn steht ganz im Zeichen von Einmaleffekten», erklärt Jimenez. So sei der Gewinn im Vorjahr durch den Verkauf der Aktien von Idenix Pharmaceuticals an Merck & Co. geprägt gewesen. Zudem belastete eine Rückstellung in Höhe von 400 Mio USD für einen rechtlichen Vergleich im Zusammenhang mit den Schmiergeldvorwürfen in den USA. Hier sei eine grundsätzliche Einigung erzielt worden, teilte Novartis mit.
Die durchschnittlichen Analystenerwartungen hat Novartis mit diese Zahlen zum Teil erfüllt und teilweise verfehlt. Den zuletzt im Juli angepassten Ausblick bestätigt das Management. Demnach soll der Konzernumsatz zu konstanten Wechselkursen im mittleren einstelligen Prozentbereich steigen. Das operative Kernergebnis soll stärker zulegen als der Umsatz und zwar im hohen einstelligen Prozentbereich. In punkto Wechselkurseinflüsse rechnet Novartis mit einem negativen Währungseffekt von 9-10% auf den Umsatz bzw. 13-14% auf das operative Kernergebnis im Gesamtjahr.
CEO Jimenez zufrieden mit Neueinführungen
Zufrieden zeigt sich der CEO mit den erst kürzlich eingeführten Mitteln Cosentyx gegen Schuppenflechte und dem Herzmedikament Entresto. Cosentyx habe in den USA bereits jetzt einen Marktanteil von 6%. Die Resonanz bei Patienten und Medizinern auf das Mittel sei durchwegs positiv. Auch beim Herzmittel Entresto seien die bisherigen Reaktionen sehr gut ausgefallen. Hier rechne er ab 2016 mit deutlich anziehenden Verkäufen.
Bei der Generika-Tochter Sandoz zielt Jimenez auf die beiden Biosimilars Zarxio und Etanercept ab. Man sei hier sehr enthusiastisch mit Blick auf die weitere Entwicklung, erklärt der Manager.
Die Aktien schlossen am Dienstag 1,6% tiefer und gaben damit stärker nach als der am SMI gemessene Gesamtmarkt (-0,65%). (awp/mc/pg)