Peking – Novartis und andere internationale Pharmakonzerne haben sich bereit erklärt, die Preise für eine Reihe von Medikamenten in China um durchschnittlich 50,6 Prozent zu senken. Im Gegenzug würden die Arzneien im März in ein Rückvergütungs-Programm des staatlichen Krankenversicherungssystems aufgenommen, wie die National Healthcare Security Administration (NHSA) am Montag mitteilte.
Damit könnte die Nachfrage nach den Medikamenten kräftig anziehen, weil Patienten einen erheblichen Teil der Kosten erstattet bekommen. Neu auf der Rückvergütungs-Liste seien insgesamt 119 Medikamente. 96 seien Markenmedikamente, für die es in China keine Generika gebe. Darunter befänden sich wichtige Produkte ausländischer Pharmafirmen wie der Novartis-Umsatzrenner Cosentyx zur Behandlung von Schuppenflechte oder Austedo von Teva gegen die Huntington-Krankheit. Auf der Liste seien auch Medikamente gegen das Coronavirus.
Die NHSA aktualisiert ihre Liste jährlich. Laut einer Studie von ICBC International Research stiegen die durchschnittlichen Umsätze der zuletzt aufgenommenen Medikamente im Rest des Jahres 2020 um fast 2000 Prozent.
Novartis-Aktien setzen zu Jahresendspurt an
Die Aktien von Novartis sind am Montag in einem festen Markt stark gesucht. Sie notieren um 12.30 Uhr um 2,9 Prozent höher mit 80,84 Franken. Derweil steigt der Gesamtmarkt gemessen am SMI um 1,52 Prozent. Damit sind Novartis, die mit 18 Prozent im SMI gewichtet sind, die stärkste Stütze des Index.
Als Grund für den satten Kursgewinn erwähnen Händler die Aussichten auf höhere Umsätze in China. Ein anderer Händler weist zudem darauf hin, dass der Titel als Kursnachzügler gekauft werde. Novartis weise im Unterschied zu Roche mit einem Minus von knapp zwölf Prozent eine deutlich schlechtere Jahresperformance auf als Rivale Roche (+1,3%), der nur noch rund 2,5 Prozent unter dem Stand vom Jahresanfang notiere. (awp/mc/pg)