Novartis setzt Mix aus Erholung und Rücksetzern in Q1 fort

Basel – Novartis hat im ersten Quartal 2018 an die Entwicklung der vergangenen Quartale angeknüpft. Der Konzern hatte viel Licht und etwas Schatten in seiner Quartalsbilanz. So wuchs der Umsatz etwas stärker als erwartet, die Gewinnentwicklung wiederum blieb knapp hinter den durchschnittlichen Erwartungen zurück. Für das Gesamtjahr bestätigt das Pharmaunternehmen seine bisherigen Ziele.

Beim Nettoumsatz erzielte Novartis in der Berichtswährung US-Dollar gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Plus von 10 Prozent auf 12,69 Milliarden. Zu konstanten Wechselkursen (kWk) ergab sich ein Anstieg um 4 Prozent, womit der Pharmakonzern sei eigenes Ziel erfüllt hat. Zu kWk sollen die Erlöse 2018 im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen.

Hierzu trug die grösste Sparte Innovative Medicines mit Erlösen in Höhe von 8,4 Milliarden (+12 Prozent in US-Dollar; +6 Prozent kWk) den Löwenanteil bei. Wie Novartis in seiner Medienmitteilung vom Donnerstag schreibt, war diese Entwicklung durch Volumensteigerungen getrieben. Zu diesen hätten die beiden Mittel Cosentyx und Entresto massgeblich beigetragen.

Dabei hat aber das Schuppenflechtemittel Cosentyx die durchschnittlichen Markterwartungen mit einem Umsatz von 580 Millionen US-Dollar nicht ganz erfüllen können. Novartis-CEO Vas Narasimhan tritt Sorgen um die weitere Entwicklung gegenüber Journalisten mit der Ansage entgegen, dass er nach wie vor sehr komfortabel mit den derzeitigen Markterwartungen für das Mittel sei, eine Prognose, die auch vom Chef der Pharmasparte, Paul Hudson, bestätigt wird.

Alcon-Überprüfung läuft nach Plan
Bei den anderen beiden Sparten Alcon und Sandoz setzte die Augensparte wie erwartet ihre Erholung weiter fort, während das Generikageschäft auch in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres unter dem verstärkten Preisdruck in den USA gelitten hat. Entsprechend stieg der Umsatz für Alcon um 12 Prozent auf 1,78 Milliarden US-Dollar (+7 Prozent zu kWk).

Mit Blick auf die strategische Überprüfung zur Augensparte bleibt der Konzern bei früheren Aussagen, wonach sie voranschreitet. Eine mögliche Transaktion sei nicht vor dem ersten Halbjahr 2019 wahrscheinlich. «Es ist nach wie vor wichtig, dass sich die aktuell zu beobachtende Erholung der Geschäfte kontinuierlich fortsetzt», betont Narasimhan.

Generikasparte sorgt erneut für Schatten
Wie bereits im Schlussquartal 2017 sorgt die Generikasparte Sandoz auch im ersten Quartal für Schatten in der Berichterstattung. Denn auch wenn der Nettoumsatz der Sparte mit 2,51 Milliarden (+4 Prozent; -4 Prozent kWk) in etwa wie erwartet ausgefallen ist, sorgt ein Umsatzminus von 18% in den USA doch für eine gewisse Verunsicherung.

Hier hebt der CEO vor Journalisten hervor, dass die schwache Entwicklung in den USA nicht ganz überraschend sei und sich schon seit einiger Zeit fortsetze. Gleichzeitig sei es aber wichtig, dass starke Geschäfte ausserhalb der USA der Sparte halfen, diese Belastung auszugleichen. «Für den weiteren Jahresverlauf gehe ich davon aus, dass die Lancierung von Biosimilars die Entwicklung von Sandoz klar stützen sollte», so Narasimhan. Gleichzeitig wiederholt der CEO frühere Aussagen, wonach man auch weiterhin nach Optionen für das Geschäft mit oralen Feststoffen schaut.

Gewinnentwicklung muss noch anziehen
Auf Gewinnseite stehen vor allem die sogenannten Kern-Zahlen im Fokus. Sie sind bereinigt um Akquisitions- und weitere bedeutende Sondereffekte. Das operative Kern-Ergebnis ist im Berichtszeitraum auf 3,34 Milliarden (+11 Prozent; + 4 Prozent kWk) angewachsen und der Kern-Reingewinn auf 2,98 Milliarden (+11 Prozent; +4 Prozent kWk). Beide liegen damit leicht unter der bisherigen Jahresprognose, wonach der Gewinn zu kWk im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich wachsen soll.

An der Börse überwogen die Fragezeichen, wie das Kursminus von 1,9 Prozent bei Handelsschluss zeigt. Der Leitindex SMI schloss derweil praktisch unverändert. (awp/mc/ps)

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