Novartis setzt Wachstum im 2. Quartal fort

Basel  – Novartis hat im zweiten Quartal die solide Entwicklung vom Jahresauftakt fortgesetzt. Die eigenen Ziele hat der Pharmakonzern erreicht. Sollte es in diesem Tempo weitergehen, ist auch eine Prognoseerhöhung im dritten Quartal nicht auszuschliessen – allerdings sei es derzeit dafür noch zu früh, erklärt das Management am Mittwoch. Die Börse nahm Zahlen und Management-Aussagen auf jeden Fall freundlich auf – die Aktie legte am Mittwoch 3,2% zu.

Anders als in früheren Quartalen gab es dieses Mal keinen Punkt, der Analysten und Investoren wirklich Kopfschmerzen zu bereiten schien. Die lange kriselnde Augensparte Alcon hat ihre Erholung weiter fortgesetzt und Umsatz und operatives Kernergebnis gesteigert. Damit ist ein wichtiges Kriterium für die jüngst angekündigte Abspaltung gegeben. Das Novartis-Management hatte eine anhaltende Erholung des Geschäftsfeldes immer als wichtige Voraussetzung für eine Kapitalmarkttransaktion genannt.

Wie Novartis CEO Vas Narasimhan im Gespräch mit AWP Video erklärt hatte, bietet die nun geplante Abspaltung den Novartis-Aktionären die Möglichkeit, an zwei Unternehmen beteiligt zu sein, die in ihrer jeweiligen Branche zu den führenden Anbietern zählen.

Pharmasparte trägt massgeblich zum Wachstum bei
Neben Alcon hat vor allem die Pharma-Sparte Innovative Medicines zum Konzernwachstum beigetragen. Sie hat mit ihren knapp 8,9 Milliarden US-Dollar den Löwenanteil zum Gesamtumsatz von annähernd 13,2 Milliarden ausgemacht. Getragen wurde dieses Wachstum vor allem durch die Schlüsselmediakmente Cosentyx gegen Schuppenflechte, das Herzmittel Entresto und das Krebsmedikament Gleevec.

Cosentyx etwa hatte im ersten Quartal noch für negative Schlagzeilen gesorgt, weil der Umsatz hinter den durchschnittlichen Erwartungen zurückgeblieben war. «Das Wachstum im zweiten Quartal war alleine durch eine starke Nachfrage getrieben», betont Narasimhan während einer Analystenkonferenz.

Als «beispiellos» bezeichnet der Manager auch die US-Markteinführung und Nachfrage nach dem Migränemittel Aimovig. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hatte erst kürzlich die Zulassung erteilt, die in Europa steht noch aus. «Die Entwicklung in den USA stimmt uns aber sehr zuversichtlich für Europa,» erklärt Narasimhan.

Gewinnsprung dank Sondereffekt
Aber nicht nur beim Umsatz hat Novartis die Erwartungen zum Teil leicht übertroffen, auch in puncto Gewinnentwicklung konnte der Konzern die Erwartungen erfüllen. Das operative Ergebnis steigerte der Konzern um 9 Prozent auf 2,5 Milliarden US-Dollar. Zu konstanten Wechselkursen (kWk) ergab sich ein Plus von 6 Prozent.

Der Reingewinn des fortgeführten Geschäftes vervielfachte sich auf knapp 7,8 Milliarden. Dieser Sprung ist den Erlösen aus dem Verkauf der Anteile am Joint-Venture mit GSK im Bereich der nichtrezeptpflichtigen Medikamenten in Höhe von 5,7 Milliarden US-Dollar geschuldet.

Dies hat letztlich auch auf die Profitabilität durchgeschlagen. Die operative Kerngewinnmarge stieg um 0,5 Prozentpunkte auf 26,9 Prozent. Gestützt wurde sie vor allem durch die Marge der Pharmasparte, die ihre operative Kerngewinnmarge um 1,2 Prozentpunkte auf 32,2 Prozent erhöhte.

Sandoz hinkt Konzernentwicklung hinterher
Erneut schwächer schnitt dagegen die Generikasparte Sandoz ab. Sie blieb beim Umsatz mit ihren knapp 2,5 Milliarden Dollar knapp unter den durchschnittlichen Schätzungen. Als Grund nennt der Sandoz-Chef Richard Francis den anhaltenden Preisdruck in den USA, der nicht ganz durch die besser laufenden Geschäfte in anderen Regionen ausgeglichen werden konnte. «Wir schauen uns unser Portfolio sehr genau an und haben uns bereits von solchen Werten getrennt, die weniger profitabel sind.»

Für das Gesamtjahr hat Novartis die Umsatzschätzungen für Sandoz am Ende leicht gesenkt und diejenige für Alcon leicht erhöht. Auf Konzernebene bleibt es zunächst bei den bisherigen Erwartungen, wobei der Finanzchef Harry Kirsch eine Erhöhung im dritten Quartal nicht ausschliesst. «Zu diesem Zeitpunkt ist dafür schlicht zu früh». (awp/mc/pg)

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