Nur langsame Bodenbildung der Baukonjunktur
(Foto: Jürgen Fälchle – Fotolia.com)
Zürich – Mit 127 Punkten hat der Bauindex Schweiz im zweiten Quartal 2015 den tiefsten Stand seit 2010 erreicht. Für das 3. Quartal 2015 wird ein saisonbereinigter Umsatzrückgang im Bauhauptgewerbe von 1.9% gegenüber dem Vorquartal und von 10.2% gegenüber dem Vorjahresquartal erwartet. Verantwortlich für die Abschwächung ist die Indexkomponente Hochbau, die gegenüber dem Vorquartal 4.3% einbüsst. Eine leichte Erholung im Vergleich zum Vorquartal zeichnet sich hingegen beim Tiefbau ab (+0.6%), wie die Credit Suisse am Donnerstag mitteilt.
Insgesamt dürfte das Jahr 2015 für das Bauhauptgewerbe deutlich weniger erfolgreich ausfallen als das Vorjahr. Weiterhin unterstützend wirken die tiefen Zinsen und der hohe Anlagedruck. Letzterer manifestiert sich in einer noch immer hohen Dynamik beim Mietwohnungsbau. Gleichzeitig bewirkt der Frankenschock eine Eintrübung der Konjunktur – wir erwarten für 2015 ein reales Wirtschaftswachstum von nur noch 0.8% (Vorjahr: 2.0%). Beschäftigungs- wie auch Bevölkerungswachstum verlieren ausserdem an Dynamik.
Steigende Risiken für Investoren
Angesichts bereits steigender Leerstände bei Wohn- und Büroflächen sehen sich Investoren folglich mit steigenden Risiken konfrontiert. Eine allmähliche Stabilisierung der Baukonjunktur erwarten wir für die Tourismusregionen, da das verabschiedete Zweitwohnungsgesetz den Zweitwohnungsbau zwar beträchtlich erschwert, aber nicht verunmöglicht. (Credit Suisse/mc/ps)