Genf – Das Biotechunternehmen Obseva kämpft weiter ums Überleben. Nach einer umfassenden Bewertung der finanziellen Lage des Unternehmens habe der Verwaltungsrat beschlossen, beim zuständigen Gericht in Genf eine Nachlassstundung (Moratorium) zu beantragen, teilte Obseva am Donnerstag mit.
Sollte das Moratorium gewährt werden, werde es dem Unternehmen einen wesentlichen Schutz bieten und es ihm ermöglichen, sich auf die Verhandlungen und den Abschluss von Geschäften zu konzentrieren, die seine Entwicklung massgeblich beeinflussen könnten, heisst es in der Mitteilung weiter.
Mitbegründer und Verwaltungsratspräsident Ernest Loumaye beabsichtigt demnach, die Finanzierung der operativen Ausgaben von Obseva bis zum voraussichtlichen Abschluss einer der verschiedenen fortgeschrittenen laufenden Geschäftsentwicklungs- und Finanzierungsgespräche in den kommenden Monaten sicherzustellen. Diese Finanzstrategie solle die nahtlose Kontinuität der Geschäftstätigkeit des Unternehmens sicherstellen.
Das Unternehmen habe in den vergangenen Monaten bei der Geschäftsentwicklung und den Finanzierungsbemühungen wichtige Fortschritte erzielt, erklärte CEO Fabien de Ladonchamps im Communiqué. Der angestrebte gerichtliche Schutz in Verbindung mit der finanziellen Unterstützung durch Loumaye verschaffe Obseva die nötige Zeit, um die vorteilhaftesten Geschäfte für das Unternehmen und die Aktionäre auszuhandeln und abzuschliessen.
Im Sommer 2022 hatte Obseva schon einmal eine Nachlassstundung beantragt. Diese ging seinerzeit mit einer umfassenden Restrukturierung und Massenentlassungen einher. Auslöser war ein Antwortschreiben der US-Zulassungsbehörde FDA auf einen Zulassungsantrag für Linzagolix zur Behandlung von Uterusmyomen gewesen. (awp/mc/ps)