OC Oerlikon-CEO Michael Buscher. (Foto: OC Oerlikon)
Pfäffikon – Der Industriekonzern OC Oerlikon hat den Verkauf des Solargeschäfts an Tokyo Electron (TEL) abgeschlossen. CEO Michael Buscher zeigte sich zufrieden, dass die ursprünglich im März vereinbarten Verkaufskonditionen wie geplant erreicht wurden. «Der Barmittelzufluss von 250 Mio CHF aus dem Verkauf der Solarsparte sowie die im Juli vereinbarte Kreditfaszilität geben uns nun mehr Spielraum, um unsere strategischen Ziele weiter zu verfolgen», sagte Buscher im Gespräch mit AWP.
Oerlikon hatte das Solargeschäft mit der vom Unternehmen entwickelten Dünnschichtsilizium-Technologie im März an TEL verkauft. Die Transaktion war als Bargeschäft strukturiert, in dem der japanische Konzern 100% der Anteile von Oerlikon Solar erwarb.
Keinen Einfluss auf operatives Gesamtjahresergebnis
«Damit wird die Solarsparte ab sofort nicht mehr Bestandteil unserer Bilanz sein», sagte der Oerlikon-Chef. «Einen Einfluss auf das operative Gesamtjahresergebnis hat der Abschluss nicht, so dass wir weiter an unserer Guidance festhalten», betonte Buscher weiter.
Erst Ende Oktober hatten die chinesischen Wettbewerbsbehörden dem Verkauf zugestimmt. «Angesichts der Komplexität einer solchen Transaktion haben wir den Verkauf in einem angemessenen Zeitrahmen abschliessen können», sagte der CEO. «Wir sind erfreut, dass wir dies ohne Beeinträchtigung des operativen Geschäfts und unter Einhaltung der Kundenzusagen und Servicevereinbarungen erreicht haben».
Von Überlegenheit der Technologie überzeugt
Bei Bekanntgabe des Verkaufs im März war Oerlikon ebenfalls von einem Wert der Solarsparte von 250 Mio CHF ausgegangen. Der Buchgewinn wurde damals auf 100 Mio CHF und der Einfluss auf den Cash Flow auf 200 Mio geschätzt. Hiroshi Takenaka, Präsident und CEO von TEL, zeigt sich laut der Medienmitteilung vom Dienstag von der Überlegenheit der Technologie überzeugt. «Mit der Akquisition haben wir die Produktion von Photovoltaikanlagen als Kerngeschäftsfeld und Teil der Wachstumsstrategie von TEL etabliert», so der Manager laut Communiqué.
Ursprüngliche Vereinbarung umgesetzt
Der Vollzug des Verkaufs wird von den Analysten honoriert und die Aktie notiert in einem positiven Gesamtmarkt mit einem Aufschlag von 3,9% bei 9,43 CHF.
Die ZKB weist darauf hin, dass sich die Spekulationen, der Verkauf werde nicht zu den vereinbarten Bedingungen abgewickelt, nicht bewahrheitet hätten. Die Ankündigung hebe die Anlegerstimmung und verbessere das Risikoprofil des Konzerns, schreibt Vontobel. Auch hier heisst es, dass damit den unbegründeten Pressespekulationen ein Ende gesetzt sein dürften. Vontobel bestätigt das «Buy»-Rating bei einem Kursziel von 11,00 CHF.
Notenstein wertet die Bereinigung des Konglomerats durch den Verkauf der unrentablen Solarsparte positiv. Dies und eine hohe Kostendisziplin sowie Effizienzmassnahmen dürften die Rentabilität nachhaltig verbessern, so der Kommentar weiter. (awp/mc/pg)
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