OC Oerlikon senkt nach Umsatzrückgang Guidance

OC Oerlikon senkt nach Umsatzrückgang Guidance
Brice Koch, CEO OC Oerlikon. (Foto: pd)

Brice Koch, CEO OC Oerlikon. (Foto: pd)

Pfäffikon – OC Oerlikon hat aufgrund schwierige Schlüsselmärkte und negativer Währungseinflüsse im dritten Quartal 2015 einen geringeren Umsatz und Bestellungseingang verbucht. Die Profitabilität auf Stufe EBITDA konnte jedoch insbesondere durch die Entwicklung in der Division Surface Solutions verbesserte werden. Das Management senkt die Umsatzerwartung für das Gesamtjahr, bestätigt jedoch das Profitabilitätsziel.

Der Gruppen-Umsatz sank gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal um 15% auf 722 Mio CHF, wobei der negative Währungseffekt 5,4% ausmachte. Der Auftragseingang fiel derweil 16% tiefer aus und erreichte noch 691 Mio, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA sank um 12% auf 118 Mio CHF, wobei sich die entsprechende Marge auf 16,3% nach 15,9% im Vorjahreszeitraum verbesserte. Auf Stufe EBIT war es ein Minus von 16% auf 74 Mio.

Mit diesem Zahlenset wurden die Erwartungen der Analysten bei Umsatz und Auftragseingang nicht ganz erreicht, beim Betriebsgewinn hingegen schon. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 734 Mio CHF, für den Bestellungseingang bei 702 Mio, für den EBITDA bei 118 Mio und für den EBIT bei 72 Mio.

Marktschwäche belastet – Solide Performance bei Surface Solutions
Die Division Surface Solutions entwickelte sich mit einem Umsatzrückgang von 5,1% auf 296 Mio CHF vergleichsweise stabil und erzielte mit einer EBITDA-Marge von 21,3% (VJ 14,6%) eine höhere Profitabilität. Die Nachfrage aus dem Automobilbereich, Werkzeugbeschichtungen und Materialien für den Öl- und Gasmarkt waren laut Mitteilung gering, während der Luftfahrt- und Energieerzeugungsmarkt eine positive Entwicklung verzeichneten.

Wachsende Unsicherheiten in China
Die Einbussen bei Manmade Fibers (Umsatz -26%, 181 Mio CHF) seien neben der weiter laufenden Marktnormalisierung auf die Turbulenzen und wachsenden Unsicherheiten in China zurückzuführen, heisst es. Die EBITDA-Marge sei angesichts des Rückgangs mit 16,3% (VJ 21,3%) aber vergleichsweise gut ausgefallen, schreibt das Unternehmen. Hier werde der Ausbau des Servicegeschäfts, der Ausbau des Geschäfts in angrenzenden Märkten und neuen Regionen sowie die Intensivierung von Programmen zur Stärkung der Kosteneffizienz, Marktposition und Wettbewerbsfähigkeit intensiviert.

Die anhaltend rückläufige Nachfrage im Öl- und Gasmarkt, im Bergbau- sowie im Landwirtschaftssektor belasteten die Division Drive Systems (Umsatz -19%, 157 Mio CHF). Die Programme zur Kostensenkung sorgten für eine stabile EBITDA-Marge von 10,1% (VJ 10,3%). Hier seien Operational-Excellence-Massnahmen – wie etwa zusätzliche Roboterfertigungszellen in einigen Betrieben – vorangetrieben worden.

Auch die Division Vacuum (Umsatz -11%, 88 Mio CHF) sei in den wichtigsten Regionen und Branchen mit einem schwierigen Marktumfeld konfrontiert gewesen, so Oerlikon. Die EBITDA-Marge sank auf 7,3% von 11,2%. Die Evaluation der strategischen Optionen werde derweil fortgesetzt.

Umsatzerwartung gesenkt – Profitabilitätsziel bestätigt
Bezüglich Ausblick gibt sich das Unternehmen etwas vorsichtiger. Die Guidance für das Gesamtjahr sei an die jüngsten Markteinschätzungen angepasst worden, heisst es dazu in der Mitteilung. Neu wird ein Anstieg des Bestellungseingangs zu konstanten Wechselkursen im niedrigen einstelligen Prozentbereich sowie ein Umsatz auf Vorjahresniveau erwartet. Zuvor war Oerlikon von einer Zunahme des Bestellungseingangs um rund 10% und einem Umsatzwachstum von rund 5% ausgegangen. Die EBITDA-Marge wird weiter auf Vorjahresniveau (16,3%) gesehen.

Das globale Wirtschaftsumfeld bleibe äusserst anspruchsvoll, heisst es weiter. Die US-Wirtschaft scheine weiterhin positiv, jedoch werde hier eine Leitzinserhöhung erwartet. Die Region Asien verzeichne eine stockende Dynamik und sei von den Unsicherheiten durch den anhaltenden wirtschaftlichen Rückgang in China belastet. Europa stehe zudem weiter vor grossen wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen. (awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar