Brice Koch, CEO OC Oerlikon. (Foto: pd)
Pfäffikon – Der Industriekonzern OC Oerlikon hat im ersten Quartal 2015 dank der Metco-Übernahme im Jahresvergleich einen deutlich höheren Umsatz verbucht und den Betriebsgewinn gesteigert. Die Guidance für das Gesamtjahr wird bestätigt. Eine Verbesserung beim Bestellungseingang gegenüber dem Vorquartal gibt der Aktie Auftrieb.
«Wir haben trotz des anhaltend schwierigen Marktumfeldes ein starkes Ergebnis erreicht und die Zahlen beim Umsatz sind solide», wertet CEO Brice Koch das Ergebnis. «Zu konstanten Wechselkursen haben alle vier Bereiche gegenüber dem vierten Quartal 2014 zugelegt», betonte er. «Die Verbesserung beim Book-to-Bill-Ratio auf über 1 stimmt uns zuversichtlich für den Rest des Jahres und wir halten an unserer Guidance fest.»
Der Umsatz stieg in der Berichtsperiode insgesamt um rund 10% auf 782 Mio CHF. Auf Basis konstanter Wechselkurse wuchs er gar um 15% auf 819 Mio. Der Auftragseingang legte derweil um 17% auf 793 Mio CHF zu. Und der EBITDA (ohne Einmaleffekte) stieg um 6,5% auf 132 Mio CHF, entsprechend einer niedrigeren Marge von 16,8% (VJ 17,5%).
Divisionen mit unterschiedlicher Entwicklung
Bei den nunmehr vier Segmenten des Konzerns zeichnete sich ein differenziertes Bild. Wiederum mit einem starken Ergebnis zeigte sich der Bereich Surface Solutions. Die Integration von Metco in das neu geschaffene Segment sei weit fortgeschritten und verlaufe schneller als geplant. Der Bereich habe nicht nur durch den Zukauf Wachstum verzeichnet, sondern sei auch dank der neuen Beschichtungszentren organisch gewachsen
Der Umsatz im Segment Manmade Fibers ging erneut zurück. «Hier hat sich der Markt weiter normalisiert», sagte Koch weiter. Der Bestellungseingang deute jedoch auf eine Stabilisierung hin. Gegenüber dem Vorquartal verbesserten sich hier der Bestellungseingang sowie die operative Profitabilität des Segments bei konstanten Wechselkursen.
Umsatz und Bestellungseingang bei Drive Systems waren aufgrund der anhaltenden Schwäche in einzelnen Märkten rückläufig, die operative Ertragskraft wurde aber leicht verbessert. Der Markt für Landmaschinen war weiter schwach, der rund 30% des Bereichs ausmacht. «Das kann auch durch andere positiv laufende Bereiche wie etwa Stadtbusse oder Lieferfahrzeuge nicht ausgeglichen werden», so der CEO.
Bei Vacuum sank der Umsatz, während die operative Marge und der Bestellungseingang gegenüber dem Vorquartal stiegen. Im Bereich Vacuum rechnet Koch mit einem Wachstum ungefähr im Gleichschritt mit der allgemeinen konjunkturellen Entwicklung. Impulse sollen von dem gestärkten Vertrieb und neuen Modellen ausgehen.
Vorsichtig optimistisch – Guidance bestätigt
Mit Blick auf die Märkte zeigt sich der Oerlikon-Chef von der Konjunktur in Europa leicht positiv überrascht. Weiter stark sei das Wachstum in den USA, während die Entwicklung in China inzwischen mit Fragezeichen versehen sei. In Indien zeige sich eine vorsichtige Belebung, was gerade für Manmade Fibers ein wichtiger Markt sei.
«Das Vorjahr war für uns noch ein Übergangsjahr und nun wollen wir auf der Basis des Erreichten aufbauen», so Koch weiter. Für das laufende Jahr 2015 ist das Oerlikon-Management weiter vorsichtig optimistisch. Zu konstanten Wechselkursen wird weiter eine Zunahme des Bestellungseingangs um rund 10% und ein Umsatzwachstum von rund 5% erwartet. Allerdings wird ein negativer Währungseffekt von rund 11 bis 12% auf die beiden Werte angenommen. Die EBITDA-Marge werde auf Vorjahresniveau liegen, so die Guidance. (awp/mc/pg)