Paris – Die Schweizer Wirtschaft wächst laut der Wirtschaftsorganisation OECD etwas schneller als bisher von ihr erwartet. Stärker in Schwung kommen dürfte sie aber erst im übernächsten Jahr.
Für das kommende Jahr 2025 prognostiziert die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,5 Prozent, wie sie am Mittwoch in ihrem «Economic Outlook» schreibt. Bisher war sie von einem Plus von 1,4 Prozent ausgegangen. Im zu Ende gehenden Jahr 2024 dürfte das BIP-Wachstum gemäss der Prognose bei 1,3 Prozent (bisher +1,1%) zu liegen kommen.
Eine etwas deutlichere Beschleunigung erwartet die OECD laut ihrer neuen Prognose dann im Jahr 2026, für das sie ein BIP-Wachstum von 1,9 Prozent prognostiziert.
Konsum hilft
Getragen werde das Wachstum der Schweizer Wirtschaft von einer Erholung des privaten Konsums und einer ansteigenden Beschäftigung. Auch die sinkende Inflation und bessere Finanzierungsbedingungen dürften helfen. Bei der Inflation erwartet die OECD eine Teuerungsrate von 1,1 Prozent im laufenden Jahr und von 0,9 respektive 1,0 Prozent in den Jahren 2025 und 2026.
Als Risiken für die Prognose nennen die Ökonomen der OECD unter anderem eine schlechter als erwartet verlaufende Entwicklung vor allem in Deutschland, aber auch in den USA oder China. Betont wird ausserdem, dass der Bankensektor anfällig für internationale Konjunkturabschwünge sei. Die Bedingungen an den globalen Finanzmärkten beeinflussten vor allem das Vermögensverwaltungsgeschäft für private sowie für institutionelle Kunden.
Herausforderungen durch Demographie
Langfristig braucht die Schweiz laut den Experten der Organisation Strukturreformen. Denn es gebe demografische Herausforderungen. Mögliche Massnahmen seien eine automatische Anpassung des Rentenalters an die steigende Lebenserwartung und stärkere Anreize für eine spätere Pensionierung.
Beschleunigen sollte die Schweiz laut der OECD auch die Anpassungen zur Erfüllung der Klimaziele, vor allem durch einen schnelleren Übergang zu emissionsfreien Energiequellen im Transport- und im Bausektor. Mit einer Förderung des digitalen Wandels könnte die Schweiz zudem weitere Produktivitätsfortschritte erzielen, heisst es weiter. (awp/mc/pg)