Paris – Die Ökonomen der OECD haben ihre Prognosen für das Wachstum des realen Bruttoinlandproduktes (BIP) der Schweiz im kommenden Jahr deutlich gesenkt. Neu erwarten sie lediglich noch ein Plus von 0,8%, gemäss alter Prognose vom letzten Mai wurde noch ein Plus von 2,5% geschätzt. Die Prognose für das laufende Jahr lautet auf +1,8% BIP-Wachstum.
Wie die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Montag im Rahmen der globalen BIP-Prognose mitteilte, haben die Exporte und der starke Franken das Wirtschaftswachstum in der zweiten Hälfte 2011 gedrückt. Das Wachstum werde erst mit den global wieder gesteigerten wirtschaftlichen Aktivitäten in der zweiten Hälfte 2012 zurückkommen. Für 2013 wird entsprechend wieder ein BIP-Wachstum von 1,9% erwartet.
Arbeitslosenquote dürfte 2012 steigen
Das Beschäftigungswachstum dürfte bis 2012 laut OECD schwach bleiben mit entsprechend steigender Arbeitslosenquote; danach sollte die Beschäftigung dank verbesserter Konjunktur – in bescheidenem Ausmass allerdings – wieder zunehmen. Aufgrund der Eintrübung bei der Konjunktur werde auch die Inflation gedämpft bleiben und erst gegen Ende 2013 graduell wieder ansteigen, heisst es.
Créa prognostiziert für 2012 Rezession
Die OECD-Ökonomen bewegen sich mit ihrer neuen Schätzung am oberen Rand der Bandbreite von Prognosen zum Schweizer BIP-Wachstum. Die ZKB etwa erwartet gemäss neuester Prognose von letzter Woche für 2012 nur noch ein minimes Plus von 0,2%, die CS ein solches von 0,5%. Die Konjunkturforscher des Westschweizer Institutes Créa prognostizierten vor ein paar Wochen für nächster Jahr gar eine klare Rezession mit einem Minuswachstum von 0,4%. Einzig die UBS ist bei den jüngsten Prognosen mit ebenfalls +0,8% gleich hoch wie die OECD. (awp/mc/ps)