Oerlikon erzielt starkes Wachstum im zweiten Quartal

Oerlikon erzielt starkes Wachstum im zweiten Quartal
Oerlikon-CEO Roland Fischer. (Foto: Oerlikon)

Pfäffikon – Der Industriekonzern Oerlikon hat im zweiten Quartal bei Umsatz und Aufträgen kräftig zugelegt und ist profitabler geworden. Auch der Ausblick für das Gesamtjahr wurde für die nach dem Verkauf der Getriebesparte (Drive Systems) übrig gebliebenen Bereiche Oberflächentechnologie und Kunstfaser angehoben.

«Wir sind sehr zufrieden mit dem Bereich Surface Solutions, der weiter den Grossteil des Umsatzes und des Betriebsgewinns im Konzern beisteuert», sagte Konzernchef Roland Fischer am Dienstag an einer Telefonkonferenz. «Manmade Fibers hat den Erholungskurs weiter beibehalten und die Profitabilität bewegt sich in Richtung unserer Guidance.»

Der Konzernumsatz stieg im Quartal gegenüber dem bereinigten Vorjahreswert um 37 Prozent auf 665 Millionen und der Bestellungseingang um 27 Prozent auf 677 Millionen Franken. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA sprang gar um 64 Prozent auf 113 Millionen und die entsprechende Marge verbesserte um fast drei Prozentpunkte auf 17,1 Prozent. Für den Konzerngewinn gab Oerlikon derweil nur einen Halbjahreswert bekannt: Er verbesserte sich auf 111 Millionen von lediglich 47 Millionen im Vorjahr.

Beide Segmente im Vorwärtsgang
Die Oberflächentechnologie (Surface Solutions) verzeichnete eine hohe Nachfrage im Werkzeug- und Automobilsektor, während sich die Luft- und Raumfahrtbranche deutlich erholte. Der Umsatz stieg um 17 Prozent auf 394 Millionen Franken. Das Plus beim EBITDA betrug jedoch nur 14 Prozent auf 80 Millionen, womit eine leicht geringere Marge von 20,2 Prozent (VJ 20,7%) resultierte. Das Unternehmen will in dieser Sparte weiter kräftig in Sachanlagen sowie Forschung und Entwicklung investieren. Insbesondere der Bereich Materialien für 3D-Druck (Additive Manufacturing) soll ausgebaut werden.

Im Geschäft mit Anlagen zur Herstellung von Kunstfasern (Manmade Fibers) kletterte der Umsatz um 82 Prozent auf 271 Millionen und der EBITDA auf 32 von 3 Millionen. Die Marge verbesserte sich entsprechend stark auf 11,8 von zuvor 2,2 Prozent. Der Markt für Filamentanlagen, der von China angeführt wird, habe am meisten zur starken Steigerung beigetragen, sagte Fischer in einem AWP Video-Interview. Die Orderbücher seien auf längere Sicht voll, sollen aber mit den bestehenden Kapazitäten abgearbeitet werden. «Wir planen keine neuen Werke», sagte Fischer.

Das an den US-Autozulieferer Dana verkaufte Segment Drive Systems wird als nicht fortgeführtes Geschäft ausgewiesen, wobei nur ungefähre Angaben zum Geschäftsgang gemacht wurden. Hier sei der Umsatz durch die Nachfrage bei Land- und Baumaschinen, Transport und Automobil getrieben worden. Auch die EBITDA-Marge habe sich weiter verbessert.

Prognose für Rest-Geschäft erhöht
Für das Gesamtjahr 2018 ist das Management nach dem Verkauf von Drive System etwas zuversichtlicher geworden. Es erwartet nun für die verbleibenden Bereiche mit einem Bestellungseingang von «über» 2,6 Milliarden Franken, einem Umsatz von «rund» 2,6 Milliarden Fr. und einer EBITDA-Marge von 15,5 Prozent.

Bei den Analysten kam der Ausblick und die operative Entwicklung gut an. Einige Experten kündigten deswegen und aufgrund des Sparten-Verkaufs eine Überarbeitung ihrer Schätzungen an. Die Transformation des Industriekonzerns sei überzeugend, lautete ein Kommentar. Die Oerlikon-Aktien legten am Dienstag im frühen Handel zeitweise um mehr als 11 Prozent zu und schlossen noch 3,1 Prozent höher auf 15,49 Franken. (awp/mc/ps)

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