Oerlikon mit Umsatzanstieg und leicht tieferer Marge

Oerlikon mit Umsatzanstieg und leicht tieferer Marge
Oerlikon-CEO Roland Fischer. (Foto: Oerlikon)

Pfäffikon – Der Industriekonzern Oerlikon hat von der guten Konjunkturentwicklung profitiert und im zweiten Quartal den positiven Trend aus den ersten drei Monaten des Jahres fortgesetzt. Umsatz und Bestellungseingang stiegen in allen Segmenten erneut deutlich. Die operative Profitabilität ging dagegen etwas zurück, der Halbjahres-Konzerngewinn wiederum legte leicht zu.

Das Management von Oerlikon sieht ein weiter anhaltendes Momentum in den Endmärkten und sich bei der Strategieumsetzung auf Kurs. «Wir konnten die Herausforderungen der Märkte meistern und viele Gelegenheiten nutzen», betonte CEO Roland Fischer am Dienstag an einer Telefonkonferenz.

Der Umsatz wuchs gegenüber dem Vorjahresquartal um rund 19% auf 689 Mio CHF und der Bestellungseingang um 22% auf 724 Mio. Der EBITDA verbesserte sich um 15% auf 92 Mio CHF, während die Marge um 50 Basispunkte auf 13,4% sank. Für den Konzerngewinn gibt es keinen Quartalswert; im Halbjahr legte der Reingewinn um knapp 12% auf 48 Mio zu.

Höhere Investitionen in allen wichtigen Endmärkten
Oerlikon habe von der sich weltweit spürbar verbessernden Konjunktur profitiert, hiess es. In praktisch allen wichtigen Endmärkten – in der Luftfahrt, der Automobil- und der Werkzeugindustrie, im Markt für Filamentanlagen, in der allgemeinen Industrie sowie in den Sektoren Landwirtschaft, Bau und Transport – waren höhere Investitionen feststellbar.

Der stärkere Fokus auf Oberflächenlösungen trage Früchte. Hier wuchsen im Berichtszeitraum Bestellungseingang (+10%) und Umsatz (340 Mio CHF, +7,9%). Investitionen in die additive Fertigung und Akquisitionen führten hier als einzigem Bereich zu einer rückläufigen Marge, die 20,6% (VJ 22,4%) erreichte. Die Stärkung des Vertriebs, der Ausbau der Service Centers, zuletzt etwa in Japan für einen neuen Kunden aus der Automobilindustrie, und das Engagement im Bereich der additiven Fertigung (Additive Manufacturing, AM) seien hier die wichtigsten Themen.

Manmade baut Kapazitäten auf
Das Chemiefasergeschäft steigerte Umsatz (173 Mio CHF, +77%), Bestellungen (+58%) und Profitabilität (EDITDA-Marge 2,3%), wobei hier insbesondere auf die Erholung im chinesischen Markt für Filamentanlagen, auf Neugeschäfte in Südamerika und Grossprojekte in Indien und der Türkei sowie eine gesunde Nachfrage nach Stapelfasersystemen genannt wird. Die Erholung bei Manmade Fibers habe bereits Ende 2016 eingesetzt und halte unvermindert an, sagte CEO Fischer. Durch den noch laufenden Kapazitätsaufbau und weitere notwendige Investitionen habe der höhere Auftragseingang noch nicht voll bei den Umsätzen durchgeschlagen.

Drive Systems mit breiter Markterholung und operativen Verbesserungen
Auch das Segment Drive Systems steigerte Bestellungseingang (+17%), Umsatz (+7,3%, 176 Mio CHF) und die Marge (10,8%). Die Verbesserung der Produktionsprozesse und der Kosteneffizienz habe positiv gewirkt. Das Segment hat neue Kunden und Projekte im Landwirtschafts-, Bau-, Automobil- und Transportsektor gewonnen. Zudem baue der Bereich im Bereich E-Mobilität dank neu gewonnener Kunden eine vielversprechende Position auf, heisst es weiter. Von eriner von einer Konsolidierung sei man erfolgreich in eine Repositionierung eingetreten, auch durch Investitionen.

Guidance bekräftigt
Die bisherige Guidance für das Gesamtjahr wurde bekräftigt. Weiter wird mit einem Bestellungseingang und einem Umsatz von jeweils rund 2,6 Mrd CHF gerechnet sowie mit einer EBITDA-Marge von rund 14%.

Die ausgewiesenen Zahlen liegen allesamt über den durchschnittlichen Prognosen der Analysten und in ersten Kommentaren wird der Quartalsausweis und die Geschäftsentwicklung als solide gewertet. Die Oerlikon-Aktien gaben indes wegen Gewinnmitnahmen um 2,4% auf 14,10 CHF nach. (awp/mc/upd/ps)

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