ÖV verzichtet im laufenden Jahr auf Preiserhöhungen
(Foto: SBB)
Bern – Die Branche des öffentlichen Verkehrs hat beschlossen, auf Preiserhöhungen per Fahrplanwechsel im Dezember 2015 zu verzichten. Angesichts des wirtschaftlich schwierigen Umfelds wollten die Transportunternehmen die Kunden nicht zusätzlich belasten und die Effizienz weiter steigern, schreibt der Verband öffentlicher Verkehr in einer Medienmitteilung. Auch in den nächsten Jahren wolle man die Tariferhöhungen trotz grossem Kostendruck möglichst tief halten.
In Anbetracht der Frankenstärke und der tiefen Benzinpreise würde der öffentliche Verkehr mit einer neuerlichen Preiserhöhung Kunden übermässig belasten und seine eigene Wettbewerbsfähigkeit gefährden, so der VöV in der Mitteilung. Deshalb verzichte die öV-Branche auf Preiserhöhungen per Dezember 2015. Dies obwohl der öffentliche Verkehr mit stetig steigenden Kosten konfrontiert sei. Stärkste Treiber sind dabei neues Rollmaterial, in das die Transportunternehmen jährlich mehrere hundert Millionen Franken investieren, sowie die steigenden Trassenkosten.
Höhere Trassengebühren
Um die Qualität und die hohe Sicherheit des Schweizerischen Schienennetzes durch einen hohen Standard im Unterhalt auch künftig zu garantieren, wurden die Trassengebühren des Bundes in den vergangenen zehn Jahren nahezu verdoppelt. Alleine die SBB zahlt jährlich 900 Millionen Franken für die Nutzung der Trassen. Beschliesst der Bundesrat wie geplant diesen Sommer eine weitere Trassenpreiserhöhung, würden per Dezember 2016 Preiserhöhungen resultieren. Der VöV hat in seinem Schreiben an den Bundesrat vorgeschlagen, diese Erhöhung um ein oder zwei Jahre zu verschieben. Dieses Begehren hat das UVEK abschlägig beantwortet.
Der öffentliche Verkehr tue alles, um Preiserhöhungen Ende 2016 so moderat wie möglich zu halten und gleichzeitig der Nutzerfinanzierung gemäss FABI nachzukommen. Die Transportunternehmen seien gefordert, zusätzliche Erträge zu erwirtschaften, vor allem durch bessere Auslastung der Nebenverkehrszeiten und neue Abo-Formen, sowie ihre Effizienz weiter zu steigern. (VöV/mc/pg)