On bleibt auf Wachstum ausgerichtet

On bleibt auf Wachstum ausgerichtet
(Foto: On)

Zürich – Die Laufschuhfirma On bleibt auf Kurs. Nach neun Monaten scheint die erstmalige Umsatzmilliarde im laufenden Jahr nur noch Formsache. Das in New York kotierte Unternehmen, an dem auch der Tennisstar Roger Federer beteiligt ist, hat erneut die Umsatzerwartung erhöht.

Im dritten Quartal stieg der Umsatz um satte 50 Prozent auf 328 Millionen Franken, wie On am Mittwoch mitteilte. Besonders hoch war das Wachstum in der Region Asien-Pazifik (+85%). Die Schlüsselmärkte der Region seien Australien, Japan und China, so Finanzchef und Co-CEO Martin Hoffmann im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP.

Mit Blick nach vorne zeigt sich On weiter optimistisch und erhöht erneut die Prognose für das Gesamtjahr. Neu soll 2022 ein Umsatz von 1,125 Milliarden Franken erreicht werden – bisher waren es 1,1 Milliarden. Angesichts der 855 Millionen nach neun Monaten erscheint das Ziel realistisch.

Breit abgestütztes Wachstum
Gerade in China konnte On mit einem Plus von 90 Prozent deutlich mehr Schuhe verkaufen. «China entdeckt den Laufsport», so Hoffmann. Zudem habe man davon profitiert, dass die Läden nach den Corona-Lockdowns wieder geöffnet hätten.

Noch ist der Marktanteil in China aber sehr gering. Entsprechend sieht Hoffmann hier künftig grosses Potenzial. Das Wachstum soll aber weiterhin regional möglichst breit abgestützt sein. So will On auch in Europa weiter zulegen. Und absolut gesehen bleiben ohnehin die USA wichtigster Wachstumsmotor, wie der Co-Chef sagt.

Marge weiter unter Druck
Nicht ganz mit den Verkäufen mithalten konnte der Betriebsgewinn (adj. EBITDA). Dieser stieg um gut 48 Prozent auf 56,3 Millionen Franken. Die entsprechende Marge lag mit 17,2 Prozent knapp unter Vorjahr (17,4%).

Belastet wurde die Profitabilität durch ungünstige Wechselkurse und höhere Luftfrachtanteile. Durch Fabrikschliessungen verursachte Lieferengpässen führten dazu, dass On im laufenden Jahr seine Produkte vermehrt per Luftfracht statt der günstigen Schifffracht auslieferte, was sich auf die Kosten niederschlug.

Keine Preiserhöhungen in der Schweiz
Für den Rest des Jahres erwartet On im Hinblick auf die Luftfracht aber eine vollständige Normalisierung. Die Währungssituation dürfte aber gemäss Co-CEO Hoffmann volatil bleiben. An der bisher in Aussicht gestellte bereinigte EBITDA-Marge von 13,2 Prozent hält der Konzern vor diesem Hintergrund fest.

Nicht zuletzt will On höhere Kosten mit Preiserhöhungen begegnen. In Europa sollen die Preise ab dem kommenden Frühjahr erhöht werden und in den USA hat der Laufschuhkonzern seit Jahresbeginn bereits für 60 Prozent der Produkte die Preise erhöht, wie Hoffmann erklärt. Weiterhin keine Preiserhöhung soll es aber in der Schweiz geben.

Wachstum vor Dividende
Der Nettogewinn lag im dritten Quartal mit 20,6 Millionen Franken 59 Prozent höher. Auf neun Monate gesehen lag der Gewinn mit 84 Millionen gar fünfmal so hoch wie im Vorjahreszeitraum.

Das Nettoergebnis im Gesamtjahr wird allerdings noch durch aktienbasierte Vergütungen belastet. Co-Chef Hoffmann rechnet dennoch mit einem Gewinn. Wie hoch die Belastungen durch die Vergütungen ausfallen, hängt dann aber final vom Aktienwert zu entsprechenden Zeitpunkt ab.

Eine Dividende dürfte es derweil weiterhin nicht geben. Im Vordergrund stehe das Wachstum und entsprechend würden Überschüsse auch wieder investiert werden, so Hoffmann. (awp/mc/pg)

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