Altdorf – Der Immobilien- und Hotelkonzern Orascom Development Holding bleibt auch im ersten Quartal in den roten Zahlen. Dank der besseren Auslastung der Hotels in Ägypten hat sich der Fehlbetrag jedoch halbiert.
Im Vergleich zur Vorjahresperiode ging der Umsatz im ersten Quartal um 14% auf 52,5 Mio CHF zurück, wie die Gesellschaft des ägyptischen Investors Samih Sawiris am Dienstag mitteilte. Der Bruttogewinn verdoppelte sich dagegen auf 7,0 Mio CHF und unter dem Strich halbierte sich der Reinverlust auf 13,2 Mio CHF.
Wie schon im Gesamtjahr wurden die Ergebnisse im ersten Quartal von der starken Abwertung des ägyptischen Pfunds gegenüber der Berichtswährung Schweizer Franken geprägt. In Lokalwährungen hingegen stieg der Umsatz der ägyptischen Tochtergesellschaft OHD dank der besseren Auslastung der Hotels um 74% an. «Dieser Anstieg ist etwas besser als erwartet ausgefallen», sagte CEO Khaled Bichara gegenüber AWP.
Hotels besser ausgelastet
Trotz weiterhin bestehender negativer Reiseempfehlungen der meisten europäischen Staaten für die Sinai-Halbinsel und Sharm El Sheikh erholt sich der Tourismussektor in Ägypten. Bei Orascom zeigt sich die Verbesserung insbesondere bei der Destination El Gouna, wo sich die Belegungsrate der Hotelzimmer auf 71% von 52% erhöhte und der Bruttogewinn auf 4,1 Mio CHF vervierfachte.
Auch in Taba Heights lag die Auslastung mit 23% deutlich über den 15% im Vorjahr. Das Bruttoergebnis blieb aber mit -0,3 Mio CHF im negativen Bereich. Aufgrund der anziehenden Nachfrage hat Orascom in diesem Ressort die Zahl der betriebenen Zimmer von 442 im Vorjahr auf 818 im ersten Quartal erhöht, bei insgesamt 2’365 vorhandenen Zimmern.
Besser ausgelastet waren auch die Hotels in Oman und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Mit einem Ertrag von 17,9 Mio CHF erzielte Orascom 58% des Segmentumsatzes an diesen Destinationen. Insgesamt nahm der Umsatz im Segment Hotels um 14% auf 30,8 Mio CHF zu.
Immobilienverkäufe rückläufig
Im Immobiliengeschäft ging der Umsatz dagegen um 44% auf 12,3 Mio CHF zurück. Hier wirkte sich die stark veränderte Währungsumrechnung aus. So sanken die durchschnittlichen Einkünfte pro verkauftem Quadratmeter in Schweizer Franken um 30 bis 50%.
«Im Laufe des Jahres wollen wir den Währungseffekt mittels Preiserhöhungen besser auffangen können», sagte Bichara weiter. Allerdings gelte es dabei gut zwischen Volumen und Preis abzuwägen. Im ersten Quartal konnten die Netto-Immobilienverkäufe dank deutlich mehr verkauften Einheiten mit 15,9 Mio CHF konstant gehalten werden.
Break-even wohl nicht 2017
Der Fokus des Unternehmens liegt auch im laufenden Jahr auf der Generierung von Cash und dem Schuldenabbau. Das Erreichen der Gewinnschwelle bleibe dabei ebenfalls ein vorrangiges Ziel, so der CEO weiter. Der Break-even werde 2017 aber wohl noch nicht erreicht. Im Geschäftsjahr 2016 hatte die Gesellschaft einen Verlust von 196 Mio CHF hinnehmen müssen.
Mit Blick auf die einzelnen Destinationen will Orascom in El Gouna das positive Momentum nutzen. Ein neues Projekt mit einem Volumen von 25 Mio CHF ist in Planung. Zur Aufwertung der Destination werden zudem in den Hotels verschiedene Renovationsarbeiten durchgeführt. Im Oman ist der Baustart zur zweiten Phase des «Golf Lake Residence»-Projekts auf Oktober 2017 vorgesehen.
Beim Projekt «Luštica Bay» in Montenegro dürften die Bauarbeiten einer Etappe im Mai oder Juni 2017 abgeschlossen sein. «Mit der geplanten Eröffnung des Chedi-Hotels und des Hafens im Sommer 2018 erwarten wir dort einen deutlichen Anstieg der Immobilienverkäufe», so der CEO.
An der Börse gaben die Papiere bis Handelsschluss um 7,7% nach. Allerdings hatte der Titel nach einer bereits starken Vorwoche am Vortag über 13% zugelegt, womit sich noch immer eine klar positive 2-Tages-Bilanz ergibt. (awp/mc/pg)