Orascom DH im ersten Quartal durch Währungsverluste ausgebremst
Altdorf – Orascom DH hat im ersten Quartal trotz einer Erholung im Hotelgeschäft weniger verdient. So bremsten die starke Abwertung des ägyptischen Pfunds und die steigenden Zinsen die Gesellschaft der Familie Sawiris aus.
Der Umsatz der Gruppe ging von Januar bis März in Schweizer Franken um 8 Prozent auf 131 Millionen Franken zurück und unter dem Strich halbierte sich der Reingewinn nach Minderheiten auf 4,6 Millionen. Auf der Rechnung gelastet haben dabei Wechselkursverluste in Höhe von 13,7 Millionen.
«Mit der zugrundeliegenden Entwicklung in Lokalwährungen bin ich sehr zufrieden», kommentierte Orascom-CEO Omar El Hamamsy an einer Telefonkonferenz vom Mittwoch die am Vorabend publizierten Quartalszahlen.
Sowohl der Heimmarkt Ägypten als auch die anderen Destinationen etwa in Oman, Montenegro und den Vereinigten Arabischen Emiraten hätten sich organisch gut entwickelt. Einen Gewinnbeitrag leistete auch Andermatt, an der die Destination weiterhin 49 Prozent der Anteile hält.
Immobiliengeschäft unter Druck
Unter der Abwertung des ägyptischen Pfunds gelitten hat in erster Linie das Immobiliengeschäft im Heimmarkt. So nahmen die Nettoverkäufe um gut 20 Prozent auf 106 Millionen Franken ab. Gerechnet in Lokalwährung hat sich diese Kennzahl in Ägypten jedoch verbessert.
«Wir tun unser Bestes, um uns gegen die Währungsturbulenzen abzusichern», so der Orascom-Chef. Eine vollständige Absicherung gegenüber einer Währung, die sich in den letzten Monaten um rund 50 Prozent abgewertet hat, sei aber nicht möglich oder unerschwinglich. Der Fokus bei den Verkäufen liege aktuell stark auf der Profitabilität der abgeschlossenen Verträge und weniger auf den abgesetzten Volumen.
Die Bauarbeiten bei den laufenden Projekten würden aber unvermindert fortgesetzt, versicherte El Hamamsy. Beim Erstwohnungsprojekt «O-West» in Kairo etwa sei mit dem Bau von 119 weiteren Wohneinheiten begonnen worden. Diese sollen voraussichtlich bereits im dritten Quartal 2023 fertig gestellt sein.
Hotelauslastung verbessert
Deutlich besser ausgelastet als zuletzt waren dagegen die Hotels der Gruppe. Der Segmentsumsatz stieg um mehr als einen Drittel auf 40,6 Millionen Franken. Damit habe man den Rückgang des Immobilienumsatzes aber nur «teilweise» ausgeglichen.
So waren etwa die Hotels an der Flagship-Destination El Gouna in Ägypten zu 69 Prozent ausgelastet. Der Anteil ausländischer Gäste an der Gesamtbelegung lag wieder bei 87 Prozent. Auch in allen anderen wichtigen Hotels seien die Belegungsraten gegenüber dem noch von der Coronakrise beeinträchtigten Vorjahresquartal weiter gesteigert worden.
Ausblick unsicher
Mit Blick auf das Gesamtjahr verzichtet das Unternehmen auf einen konkreten Ausblick. Denn die Situation bleibe unbeständig und die Aussichten seien mit Unsicherheit behaftet. Falls sich das ökonomische Umfeld in Ägypten im Jahresverlauf wieder aufhellt, kann laut El Hamamsy aber mit «guten Jahreszahlen» gerechnet werden.
Der Fokus liege mit Blick nach vorne stark auf den Kosten. Zudem würden auch Möglichkeiten für Joint-Ventures an den verschiedenen Destinationen sowie der Verkauf von Bauland und nicht zum Kerngeschäft gehörenden Aktivitäten geprüft. (awp/mc/pg)