Orascom in H1 mit tiefroten Zahlen
Investor Samih Sawiris. (Foto: Orascom DH)
Altdorf – Der Immobilienentwickler Orascom hat im ersten Halbjahr 2013 einen Umsatzrückgang erlitten und ist entsprechend noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Vor allem im Segment Immobilien und Bau brach der Umsatz ein, während bei den Hotels ein leichter Anstieg verzeichnet wurde. Aufgrund der angespannten Lage in Ägypten wird kein konkreter Ausblick auf das laufende Jahr gegeben, das Kostensenkungsprogramm soll aber wie geplant fortgesetzt werden.
Der Umsatz sank im ersten Semester gegenüber der Vorjahresperiode um gut 10% auf 118,3 Mio CHF. Der Bruttogewinn ging um fast 60% auf 5,1 Mio CHF zurück, die entsprechende Marge liegt damit 5 Prozentpunkte tiefer bei noch 4,3%. Der Verlust schliesslich fiel mit 48,0 Mio um gut 20 Mio CHF höher aus als im Vorjahr, wie die Gruppe des ägyptischen Investors Samih Sawiris am Dienstag mitteilte.
Verluste mit Projekt in Andermatt
Negativ beeinflusst wurde das Ergebnis im ersten Halbjahr auch durch Verluste aus dem Projekt in Andermatt in der Höhe von 7 Mio CHF. Dies sei aber eher ein buchhalterischer Effekt, da die Entwicklungsphase weiter laufe und einige Umsätze erst später realisiert werden könnten, so Orascom-Sprecher Till Leisner auf Anfrage von AWP. Weiter hätten auch negative Wechselkurseffekte von 10,3 Mio CHF die Erfolgsrechnung belastet.
Hotels besser ausgelastet – weniger Einheiten verkauft
Die Hotels waren im ersten Halbjahr mit 59% besser ausgelastet als noch im Vorjahr mit 54%. Grund dafür sei eine stärkere Performance in Ägypten und Jordanien. Der Umsatz konnte in diesem Segment um 4,3% auf 69 Mio CHF gesteigert werden. Trotz eines negativen Wechselkurseffekts von 3,9 Mio CHF betrug der EBITDA 14,9 Mio CHF, was einer Marge von 20,7% entspricht.
Deutlich schwächer entwickelte sich das Segment Immobilien und Bau mit einem Umsatzrückgang von mehr als 40% auf 22,3 Mio CHF. Aufgrund höherer Kosten im Baubereich resultierte auf Stufe EBITDA ein Minus von -8,1 Mio. In der Berichtsperiode wurden ohne Andermatt 219 Einheiten zu 31 Mio verkauft, verglichen mit 298 Einheiten zu 27,4 Mio im Vorjahr.
Nettoverschuldung sinkt
Durch die Dekonsolidierung der Andermatt Swiss Alps (ASA) im zweiten Quartal sank die Nettoverschuldung von Orascom per Mitte Jahr um 15,6% auf 424,1 Mio CHF. Die Eigenkapitalquote stieg dabei auf knapp über 50% von 47% an.
Zurückhaltender Ausblick
Mit Blick auf das laufende zeigt sich Orascom aufgrund der angespannten Lage in Ägypten zurückhaltend. Die Vorhersehbarkeit für die Hotels bleibe für den Rest des Jahres weiterhin niedrig. Die Strategie der Veräusserung von nicht-strategischen Aktiven und die Umsetzung des Kostensenkungsprogramms stehe auch im zweiten Halbjahr im Fokus. Aktuell seien etwa 25% des Programms, durch welches bis Ende 2014 50 Mio CHF eingespart werden sollen, umgesetzt.
Weiter gab Orascom bekannt, dass Verwaltungsrat Nicholas Cournoyer per 1.Oktober aus dem Gremium zurücktreten wird. (awp/mc/pg)