Orascom kehrt in die Gewinnzone zurück

Orascom kehrt in die Gewinnzone zurück
Anlage in El Gouna/Ägypten. (Foto: Orascom Development)

Orascom-Anlage in El Gouna/Ägypten: Für das laufende Halbjahr geht Orascom von einer signifikanten Verbesserung der Hotelgeschäfte aus. (Foto: Orascom Development)

Altdorf – Der Immobilienentwickler Orascom Development hat im ersten Halbjahr 2014 den Umsatz leicht gesteigert. Zwar ging die Auslastung der Hotels in Ägypten weiter zurück, der Verkauf von Immobilien aber zog deutlich an. Unter dem Strich resultierte dank einem Sondergewinn aus der Beendigung eines Rechtsstreits ein deutlich schwarzes Resultat. Für das zweite Halbjahr rechnet Orascom mit einer signifikanten Verbesserung im Hotelgeschäft und will das Gesamtjahr mit einem neutralem Cash-Flow abschliessen.

Der Umsatz stieg im ersten Semester um 2% auf 121 Mio CHF an. Der Bruttogewinn verdreifachte sich dabei auf 16 Mio, teilt die Gruppe des ägyptischen Investors Samih Sawiris am Dienstag mit. Unter dem Strich resultierte ein Gewinn von 31,5 Mio, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 48 Mio ausgewiesen worden war. Ermöglicht wurde das positive Ergebnis hauptsächlich durch einen Einmalgewinn von 52,6 Mio aus der Beilegung des Rechtsstreits mit Falcon Hotels.

Mehr Immobilienverkäufe
Die Immobilienverkäufe konnten im ersten Semester auf 49,5 Mio CHF mehr als verdoppelt werden. Der bereinigte EBITDA für dieses Segment erreichte 15,8 Mio nach einem Verlust von 4,6 Mio im Vorjahr. Das Ergebnis sei in erster Linie auf den beschleunigten Absatz in El Gouna, Ancient Sands und Makadi zurück zu führen.

Schwächere Hotelauslastung
Im Segment Hotels gingen die Umsätze dagegen um einen Drittel auf 48,8 Mio CHF zurück. Die durchschnittliche Auslastungsrate sank auf 42% von 59%. Die Reisewarnungen für Ägypten sowie Flutschäden an der Destination Taba Heights hätten das Ergebnis negativ beeinflusst.

Sparbemühungen und Fokussierung fortgesetzt
Mit dem Kostensenkungsprogramm, mit dem bis Ende 2014 50 Mio CHF eingespart werden sollen, sieht sich Orascom weiter auf Kurs. So hat die Gruppe ihre Beteiligung an der unprofitablen Budget-Housing Tochtergesellschaft OHC auf 35% von 66% gesenkt. Neben einem Gewinn von 9,4 Mio CHF sollen daraus auch namhafte Einsparungen resultieren, so CFO Eskandar Tooma an der Telefonkonferenz.

Weiter gab die Gruppe den Verkauf einer Beteiligung an einem Hotel in Mauritius an eine US-amerikanische Investoren bekannt. Die nötigen Bewilligungen für den Abschluss der Transaktion über knapp 74 Mio CHF würden im laufenden Halbjahr erwartet, so Tooma weiter.

Der Verkauf nicht-strategischer Hotels in Ägypten ist dagegen ins Stocken geraten. Eine Absichtserklärung zum Verkauf an die Egyptian Resorts Company (ERC) sei am 24. August ausgelaufen. Zur Zeit würden alternative Möglichkeiten für den Verkauf geprüft.

Verbesserung bei den Hotels erwartet
Für das laufende Halbjahr rechnet Orascom mit einer signifikanten Verbesserung der Hotelgeschäfte. Im Zuge der Stabilisierung in Ägypten seien die meisten Reisewarnungen für das Land aufgehoben worden, was sich bereits positiv auf die Hotelauslastung auswirke. Zudem rechnet Orascom mit ersten Umsätzen aus Montenegro im zweiten Halbjahr 2014 oder ersten Quartal 2015.

Weiter sei im August der Verkauf von 71 Einheiten im neu lancierten Projekt Al Fanar in Oman erfolgt. Der gesamte Transaktionserlös belaufe sich auf 16,3 Mio CHF. Die vollständige Zahlung werde bis Ende November erwartet. Insgesamt geht der Finanzchef davon aus, das laufende Jahr mit einem ausgeglichenen Cash-Flow abschliessen zu können.

Aktie legt zu
Am Markt wurden die jüngsten Zahlen positiv aufgenommen. Die Orascom-Aktie stieg in einem seitwärts tendierenden Gesamtmarkt am Schluss um 2,3% auf 19,85 CHF. Das zweite Quartal sei auf operativer Ebene zwar schwächer ausgefallen als noch das erste, allerdings habe Orascom mit der Fokussierung doch einige Fortschritte erzielt, kommentiert UBS-Analyst Rudolf von Rohr das Ergebnis.  (awp/mc/pg)

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