Orascom mit Umsatzrückgang in ersten 9 Monaten

Gerhard Niesslein

Gerhard Niesslein, ehemaliger CEO Orascom DH. (Foto: Orascom DH)

Gerhard Niesslein, CEO Orascom DH (Foto: Orascom DH)

Altdorf – Der Immobilienentwickler Orascom kämpft in den ersten neun Monaten 2013 mit sinkenden Umsätzen und steigenden Verlusten. Neben negativen Wechselkurseffekten, hohen Verlusten aus verbundenen Unternehmen und einem schwächeren Abschneiden bei Immobilien und Bau drückten auch die anhaltenden Unruhen in Ägypten auf das Ergebnis. Mit dem laufende Kostensenkungs- und Monetarisierungsprogramm sieht sich Orascom aber weiter auf Kurs.

Der Umsatz sank in den ersten neun Monaten 2013 um gut 13% auf 164,7 Mio CHF. Der Bruttogewinn brach im Vergleich zum Vorjahr um 56% auf 7,1 Mio CHF ein, teilt die Gruppe des ägyptischen Investors Samih Sawiris am Dienstag mit. Die entsprechende Marge halbierte sich auf 4,7%. Auf Stufe EBITDA betrug der Verlust 26,5 Mio CHF nach -17,2 Mio in der Vorjahresperiode. Unter dem Strich resultierte schliesslich ein um knapp 27 Mio gestiegener Reinverlust von 75,7 Mio CHF.

Mit den Zahlen hat Orascom die Schätzungen des UBS-Analysten André Rudolf von Rohr knapp verfehlt. Dieser war im Vorfeld von einem Umsatz von 169,3 Mio CHF und einem EBITDA von -24,7 Mio CHF ausgegangen.

Niedrigere Auslastungsraten bei Hotels
Die Auslastungsrate bei den Hotels ging in der Berichtsperiode von 55% auf 53% zurück und die Umsätze sanken um rund 8% auf 96,5 Mio CHF. Die Reisewarnungen für Ägypten hätten sich negativ ausgewirkt, so die Meldung. Der EBITDA legte im Segment Hotel dagegen um 15% auf 25,5 Mio zu, was vor allem auf Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen zurückzuführen sei.

Schwächer entwickelte sich das Segment Immobilien und Bau, wo der Umsatz um knapp einen Drittel auf 32,5 Mio CHF zurückging. Auf Stufe EBITDA resultierte ein Minus von -2,4 Mio, nachdem im Vorjahr noch ein fast doppelt so hoher Verlust von 4,2 Mio CHF ausgewiesen wurde. Insgesamt seien in der Berichtsperiode 312 Einheiten verkauft worden.

Einsparpotenzial von 38,5 Mio Franken identifiziert
Mit dem laufenden Kostensenkungsprogramm, durch das bis Ende 2014 50 Mio CHF eingespart werden sollen, sieht sich der Immobilienentwickler weiter auf Kurs. Bis dato seien Einsparpotenziale von 38,5 Mio identifiziert und im Budget 2014 reflektiert. Die Gruppe werde weiter periodisch über den Fortschritt berichten.

Auch die Monetarisierung von nicht strategischen Objekten schreite wie geplant voran, so die Meldung. Seit Anfang Jahr seien 62,5 Mio realisiert worden. Die Erlöse würden weiterhin zur Schuldentilgung und für den Abbau von Personal eingesetzt.

Stabilisierung in Ägypten
Für das laufende Geschäftsjahr gibt Orascom keinen konkreten Ausblick. Bezüglich der Lage in Ägypten zeigt sich das Unternehmen aber vorsichtig optimistisch. Durch die Bemühungen der Übergangsregierung seien Stabilisierungstendenzen erkennbar, so die Meldung.

Es hätten auch mehrere Länder die Reisebeschränkungen wieder gelockert, darunter auch Deutschland, die Schweiz und Schweden. Sollten sich die positiven Entwicklungen bestätigen, sieht sich das Unternehmen gut positioniert, um von einer Erholung der wirtschaftlichen Lage zu profitieren. (awp/mc/pg)

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