Zürich – Die Industrie- und Handelsgruppe Orell Füssli hat im Geschäftsjahr 2020 weniger Umsatz gemacht. Vor allem im Bereich Sicherheitsdruck waren die Erträge rückläufig, während beim Buchhandel der Umsatz dank einem boomenden Online-Geschäft beinahe stabil blieb.
Der Umsatz der Gruppe sank gegenüber dem Vorjahr um 8 Prozent auf 218,6 Millionen Franken, wie die Gesellschaft am Mittwoch mitteilte. Das operative Betriebsergebnis auf Stufe EBIT ging um gar um 22 Prozent auf 14,2 Millionen zurück. Unter dem Strich resultierte jedoch ein beinahe 50 Prozent höherer Reingewinn von 15 Millionen, was hauptsächlich auf steuerliche Gründe zurückzuführen ist.
Sicherheitsdruck mit starkem Rückgang
Im Sicherheitsdruck reduzierte sich der Umsatz um rund 14 Prozent auf 87,3 Millionen und das Betriebsergebnis um gut 40 Prozent auf 5,5 Millionen Franken. Als Gründe werden die coronabedingte Kapazitätsreduktion und die Erhöhung des Exportsgeschäfts genannt. Bei der auf die Serialisierung von Banknoten und Sicherheitsdokumenten spezialisierte Division Zeiser ging der Umsatz zwar ebenfalls leicht zurück, der EBIT lag aber mit 5 Millionen um 6 Prozent über dem Vorjahr.
Digital- und Onlinehandel legt stark zu
Die Division Buchhandel wurde durch die wochenlangen Schliessungen der Läden belastet, während der Onlinehandel zulegte. Der Umsatz ging insgesamt nur um 1,2 Prozent auf 96,2 Millionen Franken zurück. Dabei wuchs das Digital- und Onlineversand-Geschäft um rund 46 Prozent, während der stationäre Handel einen Rückgang von 22 Prozent verzeichnete. Beim Betriebsergebnis weist die Division einen Gewinn von 5,5 Millionen nach 6,5 Millionen im Vorjahr aus. Im kleinen Verlagsgeschäft stieg der Nettoerlös schliesslich leicht auf 0,5 Millionen an.
Eine Prognose für 2021 sei derzeit ausserordentlich schwer, heisst es. Insgesamt werde für die Gruppe ein leicht reduzierter Nettoerlös erwartet. Die EBIT-Marge soll aber weiterhin im mittleren einstelligen Bereich zu liegen kommen.
Dividende halbiert
Den Aktionären wird eine Dividende in Höhe von 3 Franken je Aktie vorgeschlagen, was gegenüber dem Vorjahr eine Halbierung bedeutet. Grund für die Kürzung sei die zeitweise Kurzarbeit sowie die Nutzung eines Covid-19-Kredits bei der Orell Füssli Thalia AG, an der die Gruppe zu 50 Prozent beteiligt ist. Deshalb habe Orell Füssli Thalia für 2020 keine Dividende an die Gruppe ausgerichtet.
Ausserdem kommt es an der kommenden Generalversammlung zu einem Wechsel an der Spitze des Verwaltungsrats. So wird der langjährige Präsident Anton Bleikolm sich nicht mehr zur Wiederwahl stellen. An seiner Stelle soll Martin Folini an die Spitze des Gremiums und Johannes Schaede als Mitglied gewählt werden. (awp/mc/pg)