Zürich – Der Nahrungsmittel-Hersteller Orior hat im ersten Semester des laufenden Geschäftsjahres 2018 auf bereinigter Basis mehr umgesetzt und damit auch mehr verdient. Der Umsatz in der Berichtsperiode von Januar bis Juni stieg um 5,6 Prozent auf 273,7 Millionen Franken. Dieser Zuwachs setzt sich zusammen aus einem organischen Wachstum von 2,1 Prozent, einem Akquisitionseffekt von 1,6 Prozent und einem Wechselkurseffekt von 2,0 Prozent.
Die Einführung des neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 15 (Umsatzerfassung) hatte im Berichtszeitraum eine Reduktion des Nettoerlöses und eine gleichzeitige Reduktion des Waren- und Materialaufwands von 22,8 Millionen Franken zur Folge. Die Anpassung hat aber keine Auswirkungen auf Nettoergebnis oder Cashflow.
Das organische Wachstum basierte auf einer «Vielzahl an Initiativen sowie auf dem kontinuierlichen Fokus auf Innovationen, Marken und Kundenentwicklung», wie die in den Bereichen Frisch-Convenience und Fleischveredelung tätige Gruppe am Mittwoch mitteilte. Das herausfordernde Umfeld in der Schweiz, insbesondere der Detailhandel, stabilisiere sich langsam.
EBITDA leicht tiefer wegen akquisitionsbedingter Kosten
Das Betriebsergebnis (Stufe EBITDA) verringert sich gegenüber dem Vorjahr um 1,8 Prozent auf 27,2 Millionen Franken, bedingt durch die mit der Biotta-Akquisition verbundenen Transaktions- und Sonderkosten. Bereinigt um diese Einmalkosten erhöhte er sich hingegen um 3,7 Prozent auf 28,7 Millionen Franken, verbunden mit einer leichten Verringerung der EBITDA-Marge um 19 Basispunkte auf 10,5 Prozent.
Haupttreiber davon ist laut Mitteilung die Bruttomarge, welche von hohen Fleischpreisen, grundsätzlich höheren Roh- und Verpackungsmaterialkosten sowie vom schwächeren Schweizer Franken beeinflusst wurde. Der «strikte Fokus auf Effizienzsteigerung» trage positiv zum Resultat bei. Der bereinigte Reingewinn wuchs gegenüber Vorjahr um 3,2 Prozent auf 15,3 Millionen Franken, was einer leichten Margenverschlechterung von 13 Basispunkten entspricht.
Unter den Segmenten erzielte ‹Convenience› ein Wachstum von 9,2 Prozent auf 94,1 Millionen Franken, verbunden mit einer Margenverbesserung auf bereinigter Basis. Orior spricht hier von einer «sehr guten Entwicklung». Das Segment Refinement steigerte den Umsatz um 3,6 Prozent auf 125,9 Millionen Franken. Marktseitig werde das Segment weiter geprägt von hohen Fleischpreisen, verursacht durch knappe Verfügbarkeiten und entsprechend hartem Wettbewerb im Einkauf. Die Marge verschlechterte sich entsprechend um 92 Basispunkte. Das Segment International erzielte derweil ein Wachstum von 11,7 Prozent auf 65,5 Millionen Franken, verbunden mit einer leicht tieferen Marge.
«Gutes» zweites Halbjahr erwartet
Im Ausblick auf den weiteres Jahresverlauf zeigt sich Orior sehr zuversichtlich. Die Strategie 2020 werde weiterhin «konsequent vorangetrieben». Ausserdem halte man an den in der Strategie ausformulierten Zielen (organisches Umsatzwachstum von 1-2 Prozent, EBITDA-Verbesserung) fest und fokussiere weiterhin auf die stetige Wertsteigerung für alle Stakeholder. «Wir erwarten ein gutes zweites Halbjahr», heisst es in der Mitteilung.
Der Verwaltungsrat hat ausserdem die Umstellung der Rechnungslegung auf Swiss GAAP FER für den Jahresabschluss per 31. Dezember 2018 beschlossen. Das formelle Gesuch werde diese Tage bei der SIX Swiss Exchange eingereicht. Nach der Umstellung beträgt die Bilanzsumme per 31.12.2017 zirka 343 Millionen Franken und die Eigenkapitalquote zirka 25 Prozent. (awp/mc/pg)