Orior im Halbjahr mit weniger Umsatz und Gewinn

Remo Hansen

Remo Hansen, CEO Orior. (Bild: Orior)

Zürich – Die Geschäfte der Nahrungsmittelgruppe Orior sind im bisherigen Jahresverlauf erneut unter dem Einfluss der Frankenstärke gestanden. Der daraus entstehende Druck auf die Preise sowie der anhaltende Einkaufstourismus schlugen denn auch negativ zu Buche. Vor diesem Hintergrund zeigt sich das Management der Gruppe mit dem in den ersten sechs Monaten erreichten Resultat «zufrieden» und bleibt auch für das Gesamtjahr zuversichtlich.

Insgesamt musste die Gruppe in der Berichtsperiode einen geringfügigen Umsatzrückgang von 1,3% auf 240,9 Mio CHF hinnehmen. Als Grund dafür führt Orior in erster Linie gesunkene Verkaufspreise an. Positiv auf das Ergebnis wirkten sich dagegen die tieferen Rohstoffkosten sowie Wertsteigerungsinitiativen auf verschiedenen Ebenen aus. Der EBITDA verminderte sich dadurch «nur» um 4,1% auf 25,5 Mio, die entsprechende Marge lag mit 10,6% nur geringfügig unter den 10,9% der Vorjahresperiode. Unter dem Strich resultierte schliesslich ein um 4,7% tieferer Reingewinn von 12,9 Mio CHF, wie die Gesellschaft am Donnerstag mitteilte.

Damit blieben die vorgelegten Zahlen hinter den durchschnittlichen Analystenprognosen zurück.

Alle Segmente mit leicht rückläufigem Umsatz
In dem auf Fleischveredelung spezialisierten Geschäftssegment Refinement verminderte sich der Umsatz um 2,8% auf 148,3 Mio. Hauptgrund dafür sei der anhaltend tiefe Preis für Schweinefleisch, der Abschläge auf den Endverkaufspreisen und somit Umsatzminderungen zur Folge hatte, begründet Orior. Die EBITDA-Marge legte dagegen geringfügig auf 9,5% von 9,3% zu.

Im Segment Convenience resultierte ein um knapp 1 Mio tieferer Erlös von 91,2 Mio. Wohl seien in einigen Bereichen, so zum Beispiel beim Seafood, Umsatzsteigerungen erzielt worden. Dies habe aber nicht ausgereicht, um die grundsätzlich geringere Aktionstätigkeit zu kompensieren. Die EBITDA-Marge verringerte sich auf 14,9% von 15,5%.

Ebenfalls leicht rückläufig präsentieren sich die Erlöse im Bereich Corporate und Export (-0,9% auf 16,3 Mio). Der Absatz von Bündnerfleisch in den Nachbarländern war den Angaben zufolge stabil, zunehmender Beliebtheit erfreuten sich die vegetarischen Produkte. Der Betriebsverlust auf Stufe EBIDTA vergrösserte sich auf 2,1 Mio nach 1,9 Mio im Vorjahr. Hier belasteten Marktanalysen sowie Vorabprüfungen im Rahmen der Möfag-Akquisition.

Die Bilanzsumme verlängerte sich nicht zuletzt als Folge der Möfag-Übernahme auf 406,5 Mio von 381,5 Mio zum Jahresende 2011. Die Eigenkapitalquote nahm derweil leicht zu auf 46,4% von 45,2%.

Für das zweite Halbjahr 2012 zeigt sich Orior zuversichtlich und erwartet leicht anziehende Umsätze und eine gleichbleibende Margenentwicklung. Man wolle die hohe Innovationskadenz aufrechterhalten und in den Segmenten Refinement und Convenience wiederum zahlreiche Neuprodukte lancieren, heisst es. Die Wertsteigerungsinitiativen sollen fortgeführt werden mit den Ziel, die Kostenführerschaft zu behaupten. Es seien mehrere Prozesse identifiziert worden, welche weiter optimiert werden können. Damit werde die Voraussetzung geschaffen, um auch mittel und langfristig eine gesunde Rentabilität sicherzustellen.

Mittel- bis Langfristziele bestätigt
Die Gruppe bekräftigt in ihrer Analystenpräsentation zum Halbjahresabschluss zudem ihre mittel- und langfristigen Ziele. So will Orior in der Schweiz organisch jeweils um 1 bis 2% wachsen. Bezüglich EBITDA-Marge wird ein Wert über 10% angestrebt und die Pay-Out Ratio an die Aktionäre soll 40% des Gewinns betragen.

Gestärkt werden soll das Auslandsgeschäft. Orior strebt dazu weiter eine Übernahme an. Gemäss den Präsentationsunterlagen werden derzeit verschiedene konkrete Projekte geprüft. (awp/mc/upd/ps)

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