Zürich – Die Lebensmittelgruppe Orior war im Geschäftsjahr 2023 mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Trotz eines starken Gewinnrückgangs soll aber die Dividende erhöht werden. Die Mittelfristziele werden etwas zurückhaltender formuliert.
Der Umsatz stieg vergangenes Jahr um 1,0 Prozent auf 643 Millionen. Damit bestätigte das Unternehmen am Mittwoch erste Angaben vom Januar. Organisch lag das Wachstum bei 2,1 Prozent, allerdings wirkten sich Wechselkurseffekte mit einem Minus von 1,1 Prozent negativ aus.
Tieferer Gewinn
Stärker unter Druck war im vergangenen Jahr die Profitabilität: Der operative Gewinn auf Stufe EBITDA ging um 7,7 Prozent auf 59,2 Millionen Franken zurück und die entsprechende Marge verringerte sich um 0,9 Prozentpunkte auf 9,2 Prozent. Unter dem Strich verblieb ein rund 18 Prozent tieferer Reingewinn von 24,8 Millionen.
Wie im Januar im Rahmen einer Gewinnwarnung bereits angekündigt verfehlte das auf Convenience-Food, Fleischveredelung und biologische Gemüse- und Fruchtsäfte spezialisierte Unternehmen die eigenen Erwartungen. Insbesondere die inflationsbedingt gestiegenen Kosten hätten die Rechnung belastet und hätten nur teilweise über Preiserhöhungen weitergereicht werden können, heisst es. Demgegenüber hätten sich vor allem das internationale Segment und die Marken Rapelli sowie Biotta in der Schweiz erfreulich entwickelt.
Dennoch will das Unternehmen für 2023 eine leicht erhöhte Dividende von 2,51 Franken ausschütten, nach 2,50 Franken im Vorjahr.
Mittelfristziele angepasst
Für das laufende Geschäftsjahr gibt sich das Management trotz des anspruchsvollen Umfelds vorsichtig optimistisch. Verschiedene Massnahmen, um das Wachstum zu steigern und die Profitabilität zu verbessern, seien eingeleitet worden, heisst es. Entsprechend geht das Unternehmen für 2024 von einem organischen Wachstum zu gleichbleibenden Wechselkursen von 1,5 bis 2,5 Prozent aus und die EBIDTA-Marge soll auf 9,3 bis 9,5 Prozent verbessert werden.
Die Ambitionen, die im Rahmen des Fünfjahresplans «Strategie 2025» formuliert worden sind, werden etwas nach hinten geschoben. Diese sehen weiterhin ein organisches Wachstum von 2 bis 4 Prozent und eine EBITDA-Marge über 10 Prozent vor. Allerdings dürfte das angestrebte Niveau erst «in zwei bis drei Jahren» erreicht werden, heisst es. Auch an der jährlichen Steigerung des absoluten EBITDA könne infolge des Resultats 2023 nicht mehr festgehalten werden.
Abstriche gibt es zudem bei der Dividendenpolitik. Hier will das Unternehmen in den nächsten Jahren eine «mindestens gleichbleibende Dividende» ausschütten. Zuvor war noch ein steter Anstieg in Aussicht gestellt worden.
Wechsel im Management
Ausserdem teilte das Unternehmen mit, dass sich Finanzchef Andreas Lindner per Anfang 2025 aus seinem Amt zurückziehen möchte. Man bedaure diesen Schritt und habe die Suche nach einem Nachfolger bereits eingeleitet, heisst es.
Weiter kündigte Orior Wechsel im Verwaltungsrat an: So werden an der kommenden Generalversammlung Felix Burkhard und Patrick Müller als neue Mitglieder vorgeschlagen. Im Gegenzug stellt sich Walter Lüthi nach acht Jahren nicht zur Wiederwahl. (awp/mc/pg)