Orior senkt wegen Portfoliobereinigung Guidance und ernennt neuen CFO

Orior senkt wegen Portfoliobereinigung Guidance und ernennt neuen CFO
Aus dem Orior-Angebot: Rapelli-Salami. (Foto: Orior)

Zürich – Orior hat im ersten Halbjahr des laufenden Jahres an Profitabilität eingebüsst. Weil das Unternehmen nun sein Portfolio überarbeitet, senkt es die Guidance für das Gesamtjahr. Als neuen CFO holt sich die Gruppe den früheren Calida- und Emmi-Finanzchef Sacha Gerber an Bord.

Laut dem am Mittwoch veröffentlichten Halbjahresbericht schrieb die Lebensmittelgruppe im ersten Semester einen Umsatz von 314,0 Millionen Franken. Das sind 0,6 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2023. Um negative Währungseffekte bereinigt, ging der Umsatz um 1,4 Prozent hoch.

Damit wuchs das Unternehmen deutlich weniger stark wie in der Vergleichsperiode (org. Wachstum H1 2023: +2,4%) und liegt per Ende Juni unter dem zuvor gültigen Wachstumsziel für 2024 von 1,5 bis 2,5 Prozent.

Neu geht das Management für das Gesamtjahr denn auch nur noch von einem Wachstum von 0,5 bis 1,5 Prozent aus. «Erste eingeleitete Bereinigungen aus der umfassenden Produktportfolioanalyse führen […] zu geringfügig weniger Umsatz», heisst es zur Begründung.

Gewinn rückläufig
Auf der Gewinnseite musste die Gruppe erneut einen Rückgang hinnehmen, nachdem das Unternehmen schon im vergangenen Geschäftsjahr an Profitabilität eingebüsst hat. Der Betriebsgewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging auf 26,6 Millionen Franken zurück nach 30,5 Millionen im Vorjahressemester.

Die entsprechende Marge als Mass für die Profitabilität nahm um 1,3 Prozentpunkte auf 8,5 Prozent ab. Im zweiten Halbjahr sei allerdings mit einer «wesentlichen Verbesserung der Rentabilität gegenüber dem ersten Halbjahr» zu rechnen, so das Unternehmen. Dies dank der erwarteten Mixverschiebung, dem saisonbedingt stärkeren zweiten Halbjahr und den eingeleiteten Effizienzsteigerungsmassnahmen, wozu etwa Strukturanpassungen oder Kostenreduktionen gehörten.

Dennoch wird die EBITDA-Marge im Gesamtjahr tiefer ausfallen als bisher angenommen, nämlich zwischen 9,0 und 9,3 Prozent nach zuvor geschätzten 9,3 bis 9,5 Prozent. Mittelfristig würden die eingeleiteten Massnahmen allerdings zu Verbesserungen der Profitabilität führen, heisst es.

Der Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern gab auf 12,8 Millionen nach von 16,8 Millionen im ersten Halbjahr 2023. Unter dem Strich verblieb ein um über ein Viertel tieferer Reingewinn von 9,4 Millionen Franken (H1 2023: 12,9 Mio Fr.).

Neuer Finanzchef kommt von Emmi
Gleichzeitig hat das Unternehmen mit Sacha Gerber einen Nachfolger für seinen abtretenden Finanzchef Andreas Lindner gefunden. Gerber tritt per 1. November ins Unternehmen ein und übernimmt per 1. Januar 2025 die Verantwortung, wie es heisst. Lindner werde ihm für den Jahresabschluss 2024 noch zur Seite stehen und das Unternehmen dann am 31. Januar 2025 verlassen.

Gerber war zuletzt für etwas mehr als ein Jahr bei Emmi als Finanzchef tätig, davor unter anderem bei Calida, Hero und der Swatch Group. Mit ihm habe man einen CFO mit langjähriger Erfahrung in unterschiedlichen Industrie- und Lebensmittelunternehmen gefunden, heisst es. (awp/mc/pg)

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