Orior-VRP Rolf Sutter.
Zürich – Die Lebensmittel-Gruppe Orior hat via ihre Tochter Fredag das auf Naturprodukte ausgerichtete Unternehmen Bernatur mit Sitz in Mels/SG übernommen. Über den Kaufpreis der Transaktion, die rückwirkend per 1. April 2011 stattgefunden hat, wurde Stillschweigen vereinbart.
«Bernatur, der führende Schweizer Tofu-Produzent, zeichnet sich durch innovative Nischenprodukte höchster Qualität und eine attraktive Produktepalette aus», teilte Orior am Montag mit. Es ergänze das Portfolio der Fredag, welche selber eine Vielzahl von vegetarischen Fleischersatz-Produkten herstelle, auf ideale Weise. Bernatur beschäftigt den Angaben zufolge rund zehn Mitarbeitende und verfügt über einen Produktionsbetrieb in Mels, der weiter vom ehemaligen Besitzer geleitet werde.
Hauptlieferant von Coop
Bernatur sei Hauptlieferant von Coop, beliefere aber auch Migros und andere Schweizer Einzelhändler, heisst es in einem Kommentar der Bank Vontobel. Der Schweizer Tofumarkt habe ein jährliches Absatzvolumen von etwa 500 Tonnen und weise dank der Trends zugunsten von Fertignahrung und gesundheitsbewusster Ernährung ein stetiges Wachstum auf. Die Bank schätzt den Umsatz von Bernatur auf 2 bis 2,5 Mio CHF und den Kaufpreis auf ca. 1 bis 1,5 Mio CHF. Die Übernahme entspreche der Nischenmarktstrategie, die Orior verfolge, meinen die Analysten der Bank.
ZKB schätzt Kaufpreis auf 2 Mio CHF
Die ZKB schätzt den Umsatz von Bernatur auf rund 3 Mio CHF (0,6% von Orior) und geht von einem Kaufpreis von rund 2 Mio CHF aus, was Orior problemlos finanzieren könne. Orior sei bereits der führende Fleischersatzhersteller in der Schweiz, heisst es in ihrem Kommentar. Bernatur stelle – wie bereits die Anfang Jahr übernommene Keller SA (Salami) – eine attraktive Ergänzungsakquisition dar, die weiteres Wachstumspotenzial verspreche.
Aktie leicht tiefer
Die Aktie reagiert allerdings mit leichten Verlusten auf die News und notiert um 09.30 Uhr (allerdings bei sehr geringen Volumen) 0,3% tiefer bei 52,45 CHF. Mit dem Fokus auf erfolgreiche Nischenprodukte, starken Marken mit hohem Wiedererkennungswert, Trends zur Ausserhausverpflegung, einer soliden Bilanz, einer moderaten Bewertung und einer eingeleiteten Expansion ins Ausland verfüge der Konzern über einige Pro-Argumente, meint man bei Wegelin. Die Aktie könnte somit eine interessante Ergänzung im Lebensmittelbereich darstellen, glauben die Spezialisten der Ostschweizer Bank. Vontobel bewertet das Papier mit «Hold» und Kursziel 60 CHF. (awp/mc/upd/ps)