Panalpina mit Gewinnwarnung
Panalpina-Chefin Monika Ribar.
Basel – Der EBITDA der Panalpina Gruppe für das dritte Quartal 2012 wird sich voraussichtlich auf CHF 15 bis 20 Millionen belaufen. Das zeigen vorläufige Finanzzahlen des Unternehmens. Miteingerechnet sind einmalige Kosten in der Höhe von CHF 12 Millionen. Enttäuschend schwache Luftfrachtvolumen (-8% gegenüber Vorjahr) und eine höhere Kostenbasis wirkten sich negativ auf die Profitabilität aus. Im September verzeichnete die Gruppe besonders tiefe Luftfrachtvolumen, so eine Medienmitteilung von Freitag.
“Nach einem schwachen Juli und einem besseren August hatten wir erwartet, dass unsere Luftfrachtvolumen im September gegenüber dem Vormonat anziehen würden. Im Vergleich zum August sind sie jedoch viel schwächer als saisonal üblich ausgefallen, besonders bei den Europa-Verkehren“, sagt Panalpina CEO Monika Ribar.
Signifikante Volumenrückgänge
Das grosse Gewicht, das die Luftfracht und Europa als wichtigster Markt für Panalpina haben, hinterliess Spuren in den jüngsten Unternehmenszahlen. Auf den meisten europäischen Handelsrouten verzeichnete Panalpina sowohl im Import als auch im Export signifikante Volumenrückgänge. Die Luftfracht macht bei Panalpina beinahe 50% des Nettoumsatzes aus und rund zwei Drittel der Luftfrachtvolumen sind auf Handelsrouten zurückzuführen, die Europa betreffen.
Gegenüber dem Vorjahr gingen im dritten Quartal vor allem die Luftfrachtvolumen von Grosskunden in Schlüsselindustrien wie Hightech, Telekom und Chemikalien stark zurück. Diese drei Sektoren allein machen rund 40% der Luftfrachtvolumen von Panalpina aus. Klar positiv entwickelte sich die Luftfracht im dritten Quartal bei den Kunden in der Pharma-, Maschinen- sowie Öl- und Gasindustrie. Der Trend hin zu kleineren Sendungen verstärkte sich zudem. Während die Zahl der Sendungen praktisch unverändert blieb, nahm die Tonnage im Vergleich zum Vorjahr um 8% ab. „Im Verlauf des dritten Quartals wurde klar, dass sich die Luftfrachtvolumen im zweiten Halbjahr 2012 nicht mehr wie erwartet erholen würden“, sagt Ribar.
Kosteneinsparungen schlagen noch nicht zu Buche
Während Panalpina noch im dritten Quartal begann, ihren Personalbestand den tieferen Volumen anzupassen, schlugen die damit einhergehenden Kosteneinsparungen noch nicht positiv zu Buche in diesem Zeitraum. Die Betriebskosten nahmen gegenüber dem Vorquartal zu, zum Teil wegen Rückstellungen in der Höhe von rund CHF 12 Millionen für Saläre von Mitarbeitenden, die das Unternehmen verlassen. Es wird erwartet, dass die Kosteneinsparungen ab dem vierten Quartal Wirkung zeigen werden.
Seefracht kann Luftfracht nicht ausgleichen
Die im dritten Quartal 2012 weiter gestiegenen Seefrachtvolumen konnten die schwachen Luftfrachtvolumen nicht aufwiegen. Basierend auf vorläufigen Finanzzahlen geht die Gruppe von einem EBITDA für das dritte Quartal von CHF 15 bis 20 Millionen aus. Das detaillierte Finanzergebnis und ein Ausblick werden am 2. November 2012 veröffentlicht. (Panalpina/mc/cs)