Panalpina im zweiten Quartal weniger profitabel

Panalpina im zweiten Quartal weniger profitabel
Panalpina-VRP Peter Ulber. (Foto: Panalpina)

Panalpina-CEO Peter Ulber. (Foto: Panalpina)

Basel – Der Logistikdienstleister Panalpina hat im ersten Halbjahr 2015 in einem schwachen Marktumfeld ziemlich deutliche Einbussen beim Umsatz verzeichnet. Der Reingewinn hingegen legte aufgrund einer verbesserten Kostenbasis zu. Im zweiten Quartal mussten die Basler bei der Profitabilität allerdings leichte Rückschläge hinnehmen. Für die zweite Jahreshälfte rechnet das Unternehmen mit einem weiterhin verhaltenen Marktwachstum in den Geschäftsbereichen Luft- und Seefracht.

Der Nettoumsatz ging im ersten Halbjahr um 8,9% auf 2,94 Mrd CHF zurück, wobei der Rückgang im zweiten Quartal 12% betrug. Der um die volatilen Frachtraten bereinigte und deswegen aussagekräftigere Bruttogewinn ging um 5,4% auf 736,1 Mio zurück. Auf Basis konstanter Wechselkurse hätte hingegen ein Anstieg um 2% resultiert, wie Panalpina am Donnerstag mitteilte. Auch hier entwickelte sich vor allem das zweite Quartal mit -7,5% sehr schwach.

Aufgrund einer tieferen Kostenbasis (-6%) konnte das operative Ergebnis gehalten werden, auf Stufe Reingewinn resultierte gar eine Zunahme um 3,0% auf 45,3 Mio. Die Konversionsmarge, die das Verhältnis vom Bruttogewinn zum EBIT ausdrückt und in der Branche als Gradmesser für die Profitabilität gilt, stieg auf 8,2% gegenüber 7,7% im Vorjahr.

2. Quartal schwach
Die Gewinnsteigerung verdankt sich allerdings dem ersten Quartal. Im zweiten Quartal schrumpfte das EBIT um 1,4% auf 35,1 Mio und der Reingewinn um 1,9% auf 25,7 Mio. Die Konversionsmarge legte aufgrund des um 7,5% gesunkenen Bruttogewinns allerdings auf 9,6% zu von 9,0% im Vorjahreszeitraum. Mit den vorgelegten Quartalszahlen hat Panalpina die Markerwartungen auf allen Stufen ziemlich klar verfehlt.

Von einem «schwachen Marktumfeld» schreibt Panalpina. Es gelinge aber immer besser, die Kosten in den Griff zu bekommen.

Luftfracht weiter unter Druck
Schwach entwickelte sich wie bereits im ersten Quartal der Geschäftsbereich Luftfracht. Die Volumen gingen in den ersten sechs Monaten um 2% zurück, während das Marktwachstum von Panalpina auf 1% bis 2% beziffert wird. Insbesondere niedrigere Volumen im Automobil- und Energiesektor werden für den Rückgang verantwortlich gemacht. Der Bruttogewinn pro Tonne nahm um 3% auf 720 CHF ab und Konversionsmarge auf 15,7% von 18,4%.

Höhere Seefracht-Volumen
Das Seefrachtgeschäfts entwickelt sich dagegen weiterhin gut. Im ersten Semester hätten die Volumen entsprechend dem Marktwachstum von 3% zugelegt. Der Bruttogewinn pro Container ging zwar um 7% auf 299 CHF zurück, die Konversionsmarge stieg allerdings auf 5,4% an nach 2,9% im ersten Halbjahr 2014. Vor allem das zweite Quartal entwickelte sich in puncto Rentabilität stark.

In der kleinsten Sparte Kontraktlogistik sank der Bruttogewinn um 7% auf 205,2 Mio CHF. Dies aufgrund der Währungsumrechnung und des Ausstiegs aus unprofitablen Anlagen, wie es heisst. Das Betriebsergebnis EBIT kam bei 1,5 Mio CHF zu liegen nach einem Verlust von 4,3 Mio im Vorjahr. Im zweiten Quartal wurde der Breakeven mit 0,31 Mio CHF allerdings nur knapp erreicht.

Optimistisch für Luftfracht
Die Unternehmensleitung geht davon aus, dass das verhaltene Marktwachstum in der Luft- und Seefracht auch im weiteren Verlauf von 2015 andauern wird. «Trotz ungünstiger Bedingungen im Energiesektor sind wir davon überzeugt, dass wir in der Luftfracht in der zweiten Jahreshälfte verlorenen Boden wieder wettmachen können», so CEO Peter Ulber laut Mitteilung.

Eine konkrete Guidance für das erwartete Wachstum wird nicht gegeben. Der Marktausblick für die Bereiche Luft- und Seefracht wurde zwar nach unten korrigiert, wie einer Präsentation zu den Zahlen zu entnehmen ist. Weitere Angaben werden dazu aber nicht gemacht.

Bereits die Konkurrentin Kühne+Nagel hatte bei der Zahlenvorlage vor wenigen Tagen mit der Tradition gebrochen, Prognosen für das Marktwachstum sowie für die Entwicklung der einzelnen Geschäftsbereiche zu geben. Die derzeitige Entwicklung der Märkte sei kaum abzuschätzen, hiess es damals. (awp/mc/pg)

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