Panalpina-CEO Peter Ulber. (Foto: Panalpina)
Basel – Der Transport- und Logistikkonzern Panalpina ist im Geschäftsjahr 2013 wieder in die Gewinnzone vorgestossen. Während die Flaggschiffe Luft- und Seefracht in einem Umfeld mit geringem Wachstum Marktanteile gewonnen haben, steckt die Logistik in den roten Zahlen fest. Und wie im Vorjahr machten Panalpina 2013 erhebliche Sonderkosten zu schaffen.
Bei einem um 2% höheren Nettoumsatz von 6,76 Mrd CHF erhöhte sich der Bruttogewinn, die aussagekräftigere Messgrösse, um 7% auf 1,56 Mrd. Der EBITDA erreichte 119,9 Mio CHF, nach 34,3 Mio im Vorjahr. Den entsprechenden EBIT weist Panalpina mit 48,0 Mio CHF aus (VJ -39,5 Mio), den Gewinn mit 11,7 Mio, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilt. Im Vorjahr ergab sich noch ein Verlust von 71,8 Mio.
Den Aktionären soll eine im Vergleich zum Vorjahr 10% höhere Dividende von 2,20 CHF je Anteil ausgeschüttet werden.
Sondereffekte verzerren das Bild
Allerdings hatten 2012 Sondereffekte über insgesamt 88,8 Mio die Gewinnzahlen nach unten gedrückt. Diese setzten sich aus Bussen über 59,2 Mio und Wertminderungen über 29,6 Mio CHF zusammen.
Panalpina blieb aber auch 2013 nicht vor seiner Vergangenheit verschont: Verschiedene Rückstellungen für Vergleichszahlungen in den USA und Bussen in Höhe von insgesamt 40,9 Mio CHF drückten auf das Ergebnis. Zusammen mit einer Wertminderung im vierten Quartal von 19,1 Mio beliefen sich die einmaligen Sondereffekte im letzten Jahr auf 60,0 Mio CHF.
Um diese Effekte bereinigt hätte der EBIT bei 108,0 Mio und der Reingewinn bei 71,7 Mio CHF gelegen.
Logistik bleibt defizitär
In der Seefracht stiegen die von Panalpina beförderten Volumen um 8%; bei einem um 3% gewachsenen Gesamtmarkt. Der Bruttogewinn pro TEU Seefracht blieb mit 329 CHF nahezu stabil, was zu einer Zunahme des Bruttogewinns von 7% auf 491,9 Mio CHF geführt habe. Ein zweistelliges Gewinnwachstum hätten die Geschäfte mit Kunden aus dem Öl-, Gas- und Projektgeschäft gezeigt. Die EBIT/Bruttogewinn-Marge, die sogenannte «Conversion-Rate», nahm auf bereinigter Basis um 3,8 Prozentpunkte auf 5,7% zu.
In der Luftfracht transportierte Panalpina 3% mehr, während der Gesamtmarkt um 1% wuchs. Der Bruttogewinn pro Tonne Luftfracht lag mit 765 CHF um 2% über dem Vorjahreswert. Das führte zu einer leichten Ausdehnung des Bruttogewinns in auf 631,4 Mio CHF. Auch hier hätten die Bereiche Öl-, Gas- und Projektgeschäft zweistellig zugelegt. Dank Kostensenkungen und höherer Produktivität habe die EBIT/Bruttogewinn-Marge um deutliche 6,2 Prozentpunkte auf 18,9% zugelegt.
Die Logistik verzeichnete zwar ein Bruttogewinnwachstum von 16% auf 437,7 Mio CHF, schloss das Jahr aber mit einem praktisch unveränderten Verlust auf Stufe EBIT von 39,3 Mio ab. Dieser sei von defizitären Anlagen und unprofitablen Aktivitäten beim Strassentransport verursacht worden. Panalpina habe auf der anderen Seite ihre Aktivitäten im Bereich Warehousing und Distribution inklusive logistische Mehrwertdienste weiter ausgebaut, heisst es weiter.
Verbesserungspotenzial bei der Profitabilität
«Bei der Profitabilität gibt es aber immer noch viel Verbesserungspotenzial, besonders in der Logistik und Seefracht», lässt sich CEO Peter Ulber in der Mitteilung zitieren. Im laufenden Jahr rechnet Panalpina mit einem um 2-3% wachsenden Luftfrachtmarkt und einem um 4-5% wachsenden Seefrachtmarkt. Ziel sei es, in allen Segmenten schneller als der Markt zu wachsen.
Das Unternehmen werde sich konkret darauf konzentrieren, die Performance in der Luftfracht zu stabilisieren und die Produktivität sowie die Betriebsmarge in der Seefracht zu verbessern. In der Logistik sei es oberste Priorität, bei den defizitären Anlagen die Kehrtwende zu schaffen. Panalpina werde zudem aus Verpflichtungen bei Überlandkapazitäten aussteigen, die Mehrwertdienste aber weiterentwickeln. (awp/mc/ps)