Peter Ulber, CEO Panalpina. (Foto: Panalpina)
Basel – Der Logistikdienstleister Panalpina vermochte im dritten Quartal 2014 ein deutliches Volumenwachstum nur bedingt in höhere Umsatz- und Gewinnzahlen umzumünzen. Die Profitabilität litt insbesondere unter dem anhaltenden Margendruck in der Branche. Nachdem sich die problembehaftete Logistiksparte nun der Gewinnschwelle nähert, schwenkt das Management seinen Fokus auf die Seefrachtsparte um.
Wie Panalpina am Dienstag mitteilte, erwirtschaftete das Unternehmen von Juli bis September einen um 1,5% höheren Nettoumsatz von 1,73 Mrd CHF. Der aussagekräftige Bruttogewinn ging derweil um 0,6% auf 400,8 Mio zurück, ein Ausdruck der sinkenden Profitabilität pro transportierter Einheit.
Das operative Ergebnis auf der Stufe EBITDA stieg um 1,1% auf 48,8 Mio CHF, während der EBIT bei 34,3 Mio stagnierte. Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn von 25,2 Mio CHF. Das sind 5,7% mehr als in 2013, nicht zuletzt, weil die Betriebsaufwendungen in der Berichtsperiode um 1% gesunken sind und ausserordentliche Posten aus dem Vorjahr weggefallen sind.
Mit den gezeigten Zahlen hat Panalpina die Markerwartungen beim Umsatz übertroffen, bezüglich Gewinnzahlen aber teilweise verfehlt.
Profitabilität pro Einheit unter Druck
In der Seefracht vermochte Panalpina die Tonnage um 9% zu erhöhen, während der Gesamtmarkt um lediglich 4% gewachsen sei. Doch der Bruttogewinn je befördertem Standardcontainer (TEU), ein wichtiger Indikator der Branche, ging gegenüber dem Vorquartal um weitere 20 CHF auf 288 CHF zurück. Daraus resultierte im Quartal trotz steigenden Volumen ein um 4% tieferer Bruttogewinn von 123,8 Mio CHF und der EBIT ging um 12% auf 8,9 Mio zurück.
Die sogenannte «Conversion Rate» der Seefrachtsparte, der EBIT im Verhältnis zum Bruttogewinn, lag mit 7,2% um 4,6 Prozentpunkte über dem Vorquartalswert, fiel aber mit 4,3% für die ersten neun Monate 2014 immer noch relativ tief aus. Zum Vergleich: Der Mitbewerber Kühne+Nagel zeigte hier vergangene Woche einen Wert von 30,2%.
In der Luftfracht stiegen die beförderten Volumen um 4%; damit lagen die Basler ebenfalls über dem Wachstum des Gesamtmarkts (+3%). Der Bruttogewinn pro Tonne ging jedoch um 5% auf 745 CHF zurück, woraus ein um 1,6% tieferer Bruttogewinn von 158,3 Mio CHF resultierte. Die «Conversion Rate» lag bei 17,7% oder bei 18,2% für die ersten neun Monate. Beide Kennzahlen sind rückläufig.
Gewinnschwelle in der Logistik-Sparte rückt näher
Die in der Vergangenheit problembehaftete Logistiksparte macht derweil rasche Fortschritte: Der Turnaround bei den defizitären Anlagen sei auf gutem Weg. Während der Bruttogewinn um 5% auf 119 Mio CHF stieg, rutschte die Sparte mit -2,6 Mio CHF auf EBIT-Niveau aber wieder in die roten Zahlen. Im zweiten Quartal hatte Panalpina hier seit Jahren erstmals wieder ein EBIT-positives Ergebnis vorgelegt (1,1 Mio CHF).
Allerdings seien hier im Berichtsquartal Einmalkosten aus der Beendigung der grossen Verlustgeschäfte angefallen, merkt Panalpina an. «Jetzt, wo wir in der Logistik die Gewinnschwelle wahrscheinlich viel früher als erwartet erreichen werden, hat sich unser Fokus klar auf die Verbesserung des Ergebnisses in der Seefracht verschoben», lässt sich Konzernchef Peter Ulber in der Mitteilung zitieren.
Wachstumsprognosen präzisiert
Mit Blick auf das restliche Jahr erwartet Panalpina, dass der Luftfrachtmarkt in 2014 um 3% und der Seefrachtmarkt um 4% wachsen wird. Damit hat das Unternehmen seine letzten Aussagen vom Juli etwas präzisiert und gesenkt: Damals wurden für die Luftfracht plus 3-4% und für die Seefracht plus 4-5% in Aussicht gestellt. (awp/mc/pg)