Panalpina: Profitabilität gesteigert
Panalpina-CEO Monika Ribar.
Basel – Der feste Schweizer Franken und das anspruchsvolle Wettbewerbsumfeld lasten weiter auf den Ergebnissen des Transport- und Logistikkonzerns Panalpina. Dennoch hat die Gruppe im dritten Quartal 2011 bei einem rückläufigen Umsatz und Gewinn die Profitabilität klar verbessert. Zudem übertrafen die Volumen in der Seefracht das Marktwachstum und gewannen in der Luftfracht an Boden. Für die Transportbranche sei 2012 jedoch keine rasche Rückkehr zu früheren Wachstumsraten zu erwarten.
Während der Nettoumsatz im Dreimonatszeitraum per Ende September um 9,4% auf 1,57 Mrd CHF sank, ging der Bruttogewinn um lediglich 6,7% auf 356,1 Mio zurück. Das operative Ergebnis auf Stufe EBITDA sank um 8,8% auf 54,2 Mio und der EBIT um 9,6% auf 44,8 Mio CHF, teilte die in Basel domizilierte Gruppe am Donnerstag mit. Unter dem Strich verblieb ein Gewinn von 31,7 Mio, verglichen mit einem Überschuss von 28,7 Mio im Vorjahresquartal. Der Gewinn nach Minderheiten beträgt 31,3 Mio. Auf der Umsatzseite verfehlte Panalpina mit den vorgelegten Resultaten die Markterwartungen, beim Gewinn jedoch wurden sie übertroffen.
Schweizer Franken belastet
Der starke Schweizer Franken habe sich weiterhin negativ auf die Ergebnisse ausgewirkt, kommentierte der Transportkonzern das Zwischenergebnis. So seien auf Stufe EBITDA im Berichtszeitraum rund 14 Mio CHF durch Währungseffekte verloren gegangen, was rund 25% des ausgewiesenen Betrags entspricht. Aus Sicht von neun Monaten schmälerten Währungseffekte das EBITDA um 29 Mio. Das 2010 eingeführte Programm zur Verbesserung der Profitabilität, in dem unprofitabele Geschäfte aufgegeben wurden, hat sich in einer auf 15,2% verbesserten EBITDA/Bruttogewinn-Marge niedergeschlagen, nach einem Wert von 14,5% im zweiten Jahresviertel. «Wir haben uns trotz harter Konkurrenz und einem anspruchsvollen Umfeld sehr gut geschlagen», führt CEO Ribar in der Pressemitteilung aus.
Alle Regionen und Segmente konnten von Januar bis September beim währungsbereinigten Bruttogewinn zulegen. Unter den einzelnen Regionen sticht dabei vor allem Asien-Pazifik hervor: In diesem Wirtschaftsraum wurde ein rekordhoher Bruttogewinn erwirtschaftet. Auch das Bruttogewinnwachstum in Lokalwährungen war in Fernost am höchsten, gefolgt von jenem in Nordamerika, in Lateinamerika und in der EMEA-Region.
Marktanteile gewonnen
Erstmals seit vielen Quartalen hat Panalpina wieder Marktanteile gewonnen: Die Volumen in der Seefracht hätten mit einem Wachstum von 8% das Marktwachstum übertroffen. In den ersten neun Monaten nahmen die Volumen um 4% zu. Für das kommende Jahr ortet CEO Ribar Verbesserungspotenzial und geht von sinkenden Kapazitäten und damit wieder steigenden Frachtraten aus. Auf Anfrage von AWP kann sich Ribar vorstellen, dass Schiffe stillgelegt würden oder in der stark fragmentierten Branche Zusammenschlüsse denkbar seien. In der Luftfracht habe das Unternehmen zumindest Boden gutgemacht. Die Volumen sanken hier um 6% (-3% in den ersten neun Monaten). Im Vergleich zum Vorquartal habe der Rückstand auf das Marktwachstum von 8% auf weniger als 3% verringert werden können. «Im Luftfahrtbereich werden wir im Laufe des nächsten Jahres zum Marktwachstum aufschliessen», versprach Konzernchefin Ribar gegenüber AWP.
Verhaltener Ausblick
Beim Ausblick zeigt sich die Logistikgruppe zurückhaltend vorsichtig. Der Speditionsmarkt dürfe nach Ansicht des Unternehmens weiter schwach bleiben. «In Anbetracht der Volatilität der Märkte bleiben wir wachsam», erklärt CEO Ribar. Panalpina hat ihre Prognosen für das Marktwachstum für 2011 denn auch leicht zurückgenommen und geht neu von 0% für die Luftfracht und von 4-5% für die Seefracht aus. Eine schnelle Rückkehr zu früheren Wachstumsraten sei ausgeschlossen. Ribar geht 2012 in der Luftfracht von einem bescheidenen Marktwachstum von 1 bis 2%. Die Seefrachtvolumen dürften unverändert um 4 bis 5% zunehmen, schätzt die Konzernlenkerin. «Wir wollen auch nächstes Jahr schneller als der Gesamtmarkt wachsen», erklärte Ribar.
Die für 2014 gesteckten Finanzziele hat die Gruppe indes bestätigt. Diesen zufolge soll bis dannzumal der EBITDA 20% des Bruttogewinns erreichen. (awp/mc/upd/ps)